Zeugen gegen Bombenbauer

Ehemalige Freunde haben die mutmaßlichen Bombenbauer von Rellingen belastet. Am Montag widersprachen sie den Aussagen der Angeklagten vor dem Landgericht Itzehoe, es habe keine konkreten Attentatspläne gegeben. Die 19 und 20 Jahre Angeklagten müssen sich unter anderem wegen Verabredung zu Mord und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion verantworten. Sie sollen im Herbst 2007 einen Sprengstoffanschlag auf das Apfelfest in Rellingen geplant haben.

Die beiden ehemaligen Freunde der Angeklagten sind die Hauptzeugen der Staatsanwaltschaft. Zufällig bekamen sie zur gleichen Zeit kalte Füße und beschlossen auszusteigen. „Irgendwann wurde das mir zu ernst“, sagte einer der beiden 19-Jährigen. „Wir haben uns vorstellen können, dass es durchgeführt wird“, bekräftigte sein gleichaltriger Freund. Gemeinsam seien sie zur Polizei gegangen, um „reinen Tisch“ zu machen.

Die Angeklagten hatten vor Gericht mehr als 100 andere Taten wie das Zerstechen von Reifen und die Sprengung eines Zigarettenautomaten gestanden. Dafür hatten sie einen hochexplosiven Sprengstoff aus frei verkäuflichen Substanzen hergestellt. Dieser ist ungekühlt hochempfindlich gegen Erschütterung. Er muss nach Angaben des „Sprengstoff-Vereins“ in einem „sanft zu öffnendem Gefäß“ aufbewahrt werden. Beim Transport in einem Auto kann die kleinste Straßenunebenheit zur Explosion führen. DPA