Loske: Champions League

Die sichtbare Hand: Bremer Umweltsenator erhält ein Jahr nach Klaus Toepfer den Adam-Smith-Preis

Adam Smith und Reinhard Loske? Passt das zusammen? Der schottische Aufklärer Smith gilt manchen als euphorischer Prophet des entregelten Wirtschaftsliberalismus. Schließlich hat er im „Wohlstand der Nationen“ 1776 die Theorie aufgestellt, dass durchs Eigeninteresse angetriebenes kaufmännisches Handeln letztlich – durch eine „unsichtbare Hand“ – das Gemeinwohl voranbringe.

„Frequently“ schreibt Smith allerdings im Original, häufig. Keinesfalls aber: immer. Weil ja das artikulierte Interesse der Kaufleute dem öffentlichen Wohl gelegentlich entgegen stehe. Weil die zu wenig Einsicht in die Konsequenzen ihres Handelns haben. Und gar nicht bemerken, dass sie sich selbst letztlich schaden würden. Dann bedarf es auch nach Smith einer sichtbar regulierenden Hand. Zum Beispiel der von Umweltsenator Reinhard Loske.

Der erhält als Nachfolger von Klaus Toepfer und gemeinsam mit SPD-Politikerin Barbara Hendricks den diesjährigen Adam-Smith-Preis. Ausgezeichnet werden sie für ihre Verdienste um die ökologische Steuerreform. Beide seien, so der Vorsitzende des Fördervereins Ökologische Steuerreform, Anselm Görres, maßgeblich an deren Einführung beteiligt gewesen. Und beide hätten „auch angesichts heftigen Gegenwindes“ an der Ökosteuer festgehalten. Weil besserer Umweltschutz eben auch mehr Beschäftigung sichern kann. „Heute“, so Görres, „ist offenkundig, dass sie richtig lagen.“ Loske ist der erste Lokalpolitiker, der sich mit diesem Preis schmücken darf. bes