Milch-Debatte im Landtag

Angesichts des weiter schwelenden Konflikts um die drastisch gesunkenen Erzeugerpreise für Milch hat sich der schleswig-holsteinische CDU-Agrarexperte Claus Ehlers für Fusionen der 14 Meiereien im Land eingesetzt. So könne mit den Discountern auf Augenhöhe verhandelt werden, sagte er im Landtag bei einer kritische Bestandsaufnahme. Ehlers verwies darauf, dass der Erzeugerpreis von 46 Cent je Liter auf bis zu 28 Cent gesunken sei – bei Produktionskosten von 35 bis 40 Cent. „Da werden massive Verluste gemacht.“

Die SPD-Abgeordnete Ulrike Rodust sah ein großes Problem darin, „wenn Milch in Gülle gegossen wird“. Die Bauern müssten über ihre Lage auch im internationalen Maßstab aufgeklärt werden und sollten stärker auf Qualität und mehr Ökomilch statt auf Quantität setzen.

Landwirtschaftsminister Christian von Boetticher (CDU) äußerte Verständnis für den Milchlieferstreik von Bauern, lehnte Aktionen zu Lasten Anderer aber ab. Den Schaden im Norden durch Ausfall beim Milchgeld bezifferte er auf 7 Millionen Euro. Hinzu kämen 2,5 Millionen infolge der Meierei-Blockaden. Detlef Matthiessen von den Grünen warf der Landesregierung eine Mitverantwortung für die Milchpreiskrise vor. Er begründete dies damit, dass sich Landwirtschaftsminister von Boetticher an der für 2015 geplanten Abschaffung der Milchquote beteiligt habe. Dies würde zu einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft beitragen. DPA