Georgien wählt neuen Präsidenten

Saakaschwili erklärt sich zum Sieger. Quorum von 50 Prozent Wahlbeteiligung erreicht

TIFLIS dpa/afp ■ Der favorisierte Kandidat Michail Saakaschwili hat nach einer Prognose des georgischen Fernsehens am Sonntag die Präsidentenwahlen in Georgien deutlich gewonnen. Demnach bekam der ehemalige Justizminister 85,8 Prozent der Stimmen. Alle anderen Kandidaten lagen unter einem Prozent. Nach Bekanntwerden einer Wählerbefragung erklärte sich Saakaschwili in der voll besetzten Philharmonie in der Hauptstadt Tiflis zum Wahlsieger.

Die Wahl in dem Kaukasusstaat lief zunächst als Zitterpartie für den 36-jährigen Oppositionsführer. Ihre Gültigkeit stand erst am späten Nachmittag fest. Nach schleppendem Beginn hätten doch noch 1,3 Millionen der mehr als 1,76 Millionen registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben, teilte die Wahlleitung mit. Für eine gültige Abstimmung war die Teilnahme von mehr als der Hälfte der Wähler notwendig. Mit der Wahl wurde über die Nachfolge des im November gestürzten Präsidenten Eduard Schewardnadse entschieden. Schewardnadse sagte, auch er habe für Saakaschwili gestimmt. Dieser sei jung und energisch. „Ich wünsche dem zukünftigen Präsidenten aber, dass er künftig mehr arbeitet und weniger redet“, fügte er hinzu.