Tarnname von einer Klatschtante

Der Geschäftsführer Schreibers belastet Max Strauß. Wer verbarg sich hinter dem Codenamen „Maxwell“?

MÜNCHEN taz ■ Im Gerichtssaal ist Max Strauß ganz still. Früher war das mal anders, da galt der Filius von Franz Josef Strauß als fast geschwätzig. So soll ihm der Waffenhändler Karl-Heinz-Schreiber nach einer US-Klatschtante namens Elsa Maxwell den Spitznamen „Maxwell“ verpasst haben, weil Strauß ständig in Schreibers Büro anrief. Das behauptete gestern der ehemalige Geschäftsführer der Schreiber-Firma „Bayerische Bitumen Chemie“, Albert Birkner, vor dem Augsburger Landgericht.

Birkner sagte unter Eid aus, nach Telefonaten mit Max Strauß habe Schreiber oft gesagt: „Die Elsa war am Apparat“, oder: „schon wieder Maxwell“. Ob Strauß jemals Geld von Schreiber bekommen habe, wisse er allerdings nicht. Trotzdem belastet die Aussage Strauß schwer, denn die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, von Schreiber Provisionen in Höhe von 2,3 Millionen Euro erhalten zu haben, die Strauß nicht versteuert habe. Das Geld ist auf ein Schweizer Konto mit dem Namen „Maxwell“ eingezahlt worden. Allerdings lieferte Birkner gestern auch Hinweise auf eine andere Theorie. So hatte Schreiber selbst nach eigenen Angaben den Tarnnamen „Maxwell“ für den CSU-Spendensammler Franz Dannecker geführt. JÖRG SCHALLENBERG