Peter Pekarik, Neuzugang beim VfL Wolfsburg
: Ein Star zum Selberbasteln

Er sieht aus wie ein unschuldiger Ministrant und pflügt, scheinbar nimmermüde, über den Platz, als hätte er Batterien im Brustkorb. Wolfsburgs slowakischer Neuzugang Peter Pekarik wirkt, als entstamme er dem persönlichen Bastelkitt von VfL-Trainer Felix Magath. Denn der 22-Jährige ist ein Spieler, wie ihn sich der Optimierungsfanatiker Magath hätte selbst ausdenken können: Jung, hochtalentiert, flexibel einsetzbar, technisch stark und allürenfrei und, ganz wichtig: Mit der Kondition eines Iron-Man-Teilnehmers ausgestattet.

Magaths 35. Neuzugang soll am besten schon in dieser Rückrunde für mehr Druck auf der rechten Abwehrseite sorgen. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch innerhalb der Mannschaft: Seitdem der Italiener Zaccardo aufgrund fehlender Eignung für den Linientanz ins Mittelfeld versetzt wurde, besitzt Sascha Riether das Monopol auf dieser Position. Die gehört im modernen Fußball mittlerweile zu den anspruchsvollsten, weil hier strategisches Defensivdenken mit druckvollem Offensivspiel kombiniert werden muss und der Spieler deshalb ständig zwischen Manndecker und Flügelstürmer oszilliert.

Der Mangel an Konkurrenz konnte Felix Magath, dem großen Freund der kleinen Reibungspunkte, so nicht gefallen. Weshalb er nun etwa eine Million Euro an den slowakischen Erstligisten MSK Zilina überwiesen hat – Geld, das nicht nur eine Investition in die Zukunft sein dürfte.

Denn Pekarik ist zwar noch jung genug, um von Magath nach dessen Vorstellungen zu einem kompletten Bundesligaspieler modelliert werden zu können. Aber er ist gleichzeitig schon erfahren genug, um die Wolfsburger sofort zu verstärken.

Pekarik hat in seiner Heimat weit über 100 Erstligaspiele absolviert und ist sechsmaliger slowakischer Nationalspieler. So vereint der 1,76 große Seitenlinien-Irrwisch jugendliche Unbekümmertheit mit der Abgeklärtheit eines Veteranen. Es scheint so, als hätte sich der Tüftler Magath hier selbst übertroffen.

Lucas Vogelsang

Fotohinweis:PETER PEKARIK, 22, Außenverteidiger, kommt vom slowakischen Club MSK Zilina nach Wolfsburg. Foto: AP