Kirchenpresse unter Druck

Die „bremer kirchenzeitung“ wird eingestellt, verschiedene Kirchenblätter in Niedersachsen bekommen weniger Geld oder erscheinen seltener

Hannover epd ■ Die evangelische Kirchenpresse in Niedersachsen und Bremen gerät unter finanziellen Druck. Angesichts zurückgehender Einnahmen aus der Kirchensteuer haben die Landeskirchen in dieser Woche Kürzungen bei ihren Blättern beschlossen.

Die „bremer kirchenzeitung“ wird eingestellt, die „Evangelischen Zeitung“ bekommt in den kommenden beiden Jahren zehn Prozent weniger Zuschuss von der hannoverschen Landeskirche. Die Zeitschrift „reformiert“ soll nur noch viermal im Jahr erscheinen.

Für die „Evangelische Zeitung“ kam die Kürzung auf 986.600 Euro nicht überraschend, sagt Chefredakteur Michael Eberstein. Die „Christliche Wochenzeitung für Niedersachsen“ erscheint in den drei lutherischen Landeskirchen von Hannover, Braunschweig und Oldenburg. Im Oktober wurden bereits die Bezugspreise um 20 Prozent erhöht. Eberstein hofft, damit die Kürzungen ausgleichen zu können. Im Übrigen erhöhe sich der selbst zu erwirtschaftende Anteil auf 60 Prozent der Kosten, sagte er dem epd. Im kommenden Jahr will die Synode über die Zukunft des Wochenblatts nach 2006 entscheiden.

Mit 3.200 Exemplaren hat das „Sonntagsblatt“ der Evangelisch-reformierten Kirche gerade ein Zehntel der Auflage, seit einem Jahr erscheint es nur noch alle zwei Wochen. Für die „verstreuten Reformierten“ zwischen Norddeutschland und dem Allgäu gibt es die Zeitschrift „reformiert“. Die 38.500 Exemplare werden all denen kostenlos zugeschickt, die nicht in der Nähe einer der 142 reformierten Gemeinden leben. Ab 2005 soll das Blatt nur noch viermal statt sechsmal erscheinen.

Die Bremische Evangelische Kirche stellt ihr Traditionsblatt „bremer kirchenzeitung“ zum Jahresende ein. Es wurde in 15.000 Exemplaren monatlich kostenlos verteilt. Nachfolgen sollen ein „Aktivenmagazin“ und eine Zeitungsbeilage für die Öffentlichkeit. Beide sollen viermal jährlich erscheinen, beschloss der Kirchenparlament in dieser Woche. Burkhart Vietzke