Anschlag auf hessische Moschee

Hoher Sachschaden bei Brandstiftung in Usingen. Gemeindesprecher macht Rechtsradikale verantwortlich. Bürgermeister betont gutes Zusammenleben im Ort

USINGEN ap ■ Unbekannte verübten am Donnerstagmorgen einen Brandanschlag auf eine Moschee im hessischen Usingen. Nach Angaben des Landeskriminalamts brachen die Täter offenbar in das Gebäude ein und legten im Gebetsraum Feuer. Die Flammen zerstörten den Raum fast vollständig. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wurde auf 50.000 Euro geschätzt. Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde, der die Moschee gehört, machte Rechtsradikale für den Anschlag verantwortlich.

Der Gebetsraum im Obergeschoss der erst vor drei Monaten eröffneten Moschee wurde stark zerstört. Die Flammen hatten offenbar vom Teppich aus auf andere Möbel übergegriffen.

Der Sprecher der deutschen Ahmadiyya-Gemeinde, Hadayatulla Hübsch, sagte: „Es ist nur logisch, dass so etwas einmal passieren musste“. Es habe in den vergangenen Jahren immer wieder Hetzparolen von Rechtsradikalen gegen die Ahmadiyya-Gemeinde gegeben. Es sei auch kein Zufall, dass der Anschlag in Usingen geschehen sei. Die Situation in der hessischen Kleinstadt sei ein Beispiel für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen: „Das war den Tätern ein Dorn im Auge.“ Der Brandanschlag habe einen Keil zwischen die Muslime und die einheimische Bevölkerung treiben sollen: „Das ist ihnen nicht gelungen.“

Der Bürgermeister der nördlich von Frankfurt am Main gelegenen Gemeinde, Matthias Drexelius (CDU), sagte, es habe in Usingen keinen spürbaren Konflikt um den Moscheebau gegeben. Das Zusammenleben mit der Ahmadiyya-Gemeinde, die bereits seit 1999 hier sei, habe sich unproblematisch gestaltet: „Alle, mit denen ich gesprochen habe, sind entsetzt.“ Ein Bürger habe spontan eine Spende angeboten, damit der Schaden beseitigt werden könne.