Flaute

In Israel und Palästina

Schuppenflechte belebt das Geschäft. Einzig ans Tote Meer kommen nach wie vor Gäste, die sich von dem hohen Salzgehalt des kleinen Binnenmeers Linderung bei Hautkrankheiten versprechen. Das zeigt ein Blick auf die Besucherstatistik für Israel. Seit Beginn der zweiten Intifada im September 2000 sind die Touristenzahlen in den Keller gerutscht. 40.000 bis 50.000 Besucher sind im letzten Jahr in Bethlehem gezählt worden. Die Vergleichszahlen aus dem Jahre 2000 zeigen das Ausmaß der Krise an: 1,5 Millionen Touristen strömten damals in die Geburtsstadt Jesu. Da klingt es fast schon verzweifelt, wenn Abu Aita, der palästinensische Tourismusminister, darauf hinweist, dass seit 35 Jahren kein Tourist bei terroristischen Anschlägen in Bethlehem zu Schaden gekommen sei: „Sie können sehen, dass Bethlehem eine sichere Stadt ist.“ Ähnlich, nur auf den gesamten Staat Israel bezogen, sagt es auch Dr. Helmut Kell, der Leiter des Berliner Repräsentanz des israelischen Fremdenverkehrsbüros. Er beteuert, dass manche Stadtteile Berlins gefährlicher seien als eine Reise in den Judenstaat. Die Statistik mag beiden Recht geben. Sicherheit ist aber auch oder vor allem ein subjektives Gefühl. Wer durch einen der streng bewachten Checkpoints, vorbei an mit Maschinengewehr bewaffneten Soldaten und an hohen Mauern und Stacheldraht entlang zu seinem Reiseziel gelangt, wird kaum ein Sicherheitsgefühl entwickeln. Oder gar Urlaubsfreude empfinden können. RASSO KNOLLER

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