„Wertvolle Informationen“

Bundesweite Zählaktion von Wintervögeln

■ 56, ist Diplom-Biologe und Ornithologe. Er arbeitet beim Nabu in der Umweltbildung und -information und erfasst die Vogelbestände.

Herr Wesolowski, warum schauen Hamburger heute in den Himmel?

Krzysztof Wesolowski: Weil der Nabu heute und am Wochenende die „Stunde der Wintervögel“ veranstaltet. Nicht nur in Hamburg sondern bundesweit zählen alle Menschen, die mitmachen wollen, für eine Stunde die Vögel.

Wie läuft das ab?

Die Menschen beobachten an einer ausgesuchten Stelle die Vögel und notieren sich, von welcher Art sie wie viele sehen. Die Ergebnisse melden sie uns. Wir fassen die Daten dann für die Stadtteile und Regionen zusammen.

Wozu dienen die Daten?

Wir sehen dadurch, in welchen Gebieten welche Vogelarten leben. Die Anzahl der Vögel sagt etwas über den Zustand unserer Umwelt aus, zum Beispiel über die Qualität von Biotopen oder ob genügend Nahrung und Verstecke für die Vögel da sind. Wir können auch Vergleiche zwischen verschiedenen Regionen und Zeitpunkten ziehen.

Warum zählen nicht Ornithologen die Vögel?

Die Vogelschutzwarte zählt seit Jahren Vögel. Da gibt es aber viele Lücken. Bei der letzten Stunde der Wintervögel haben wir 85.000 Zählergebnisse bekommen. Das sind Informationen, die durch ihre Masse sehr wertvoll sind und bestehende Zählwerte bestätigen oder korrigieren können.

Ist die Fehlerquelle nicht hoch?

Eine Fehlerquote ist immer dabei, deshalb lassen wir auch nur die häufigsten Arten zählen, die fast jeder kennt. Wenn man nicht sicher ist, welchen Vogel man sieht, sollte man lieber nur die Anzahl notieren und bei der Art ein Fragezeichen aufschreiben.   INTERVIEW: SUL

„Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar. Meldebögen unter ☎ 040 / 697 08 90 und unter www.nabu-hamburg.de/stundederwintervoegel