Die Abgegrenzte

Sie sei doch nur erfolgreich, weil ihr Mann erfolgreicher ist. Dies wurde vor wenigen Wochen Doris Schröder-Köpf vorgeworfen, als sie bekannt gab, für den niedersächsischen Landtag kandidieren zu wollen. Nun trifft es die CDU-Politikerin Eva Möllring. Ihr Ehemann, der niedersächsische Finanzminister Hartmut Möllring, wird für die Landtagswahl 2013 nicht mehr antreten – Eva Möllring will das Mandat für seinen Wahlkreis in Hildesheim übernehmen.

Der Hildesheimer CDU-Stadtverband, dessen Vorsitzende sie seit über zwei Jahren ist, habe sie als Kandidatin vorgeschlagen, sagt sie. Am 12. April will die CDU endgültig über die Kandidatur abstimmen.

Vom Vorwurf der Vorteilsnahme hält die 56-Jährige nichts: „Ich habe mich schon als Studentin politisch engagiert, lange bevor ich meinen Mann kannte.“ Während der sich nach dem Studium „entschlossen in die Politik geworfen“ habe, hätte sie sich erstmal um ihre Promotion in südamerikanischem Recht und die drei Kinder gekümmert.

Trotzdem sitzt die Rechtsanwältin und Mediatorin seit 20 Jahren für die CDU als Abgeordnete im Kreistag Hildesheim, im CDU Landesvorstand ist sie seit 16 Jahren aktiv, auch in der Frauenunion ist sie im Vorstand. 2005 gelang Möllring dann der Sprung in den Deutschen Bundestag, in dem sie bis 2009 Abgeordnete war.

Politisch habe sie bewusst Themenfelder gewählt, die ihr Mann weniger bediene, sagt Möllring. Praktischerweise sei das auch die Bildungs- und Frauenpolitik, für die sie sich bei einer erfolgreichen Wahl besonders einsetzen würde.

In ihrer Familie seien alle „politikinfiziert“, sagt Möllring. Am Abendbrottisch habe es auch kontroverse Diskussionen gegeben, die heute erwachsenen Kinder teilten nicht immer die Meinung der Eltern. Der mittlere Sohn engagiert sich mittlerweile auch politisch – allerdings bei den Grünen. Dort ist er Mitglied des Parteirats, der für die Vernetzung von Fraktion und Basis zuständig ist. SUL