sieben sachen
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Frevo, der Karnevals-Tanz aus Recife und Olinda Foto: Foto:  Bossa FM

Samba, Frevo und Axé

Es waren Polka und Walzer, zu denen einst zum Karneval in Rio de Janeiro getanzt wurde. Erst im 20. Jh. setzte sich der frenetische, von Percussion-Orchestern begleitete Samba durch und prägt seither den Straßenkarneval von Rio. Am Samstag kommt nun brasilianische Karnevalskultur in den Festsaal Kreuzberg. Dort gibt es bis spät in die Nacht nicht nur Samba, sondern auch Frevo und Axé, Rhythmen aus dem Nordosten Brasiliens.

Baile da Bossa: Festsaal Kreuzberg, Am Flutgraben 2, 10. 2., ab 13 Uhr (mit Kinderprogramm), 22 Euro

Dilek Güngör ist zu Gast bei der allmonatlichen Verbrecher-Versammlung Foto: Ingrid Hertfelder

Über das Verbundensein

In der Sprache ihrer Eltern heißt Ada Insel. Und Ada denkt, auch sie wäre eine einsame Insel. Der Umgang mit anderen ist ihr oft unangenehm. Dilek Güngörs Roman „A wie Ada“ (Verbrecher Verlag) erzählt von einer stolzen und verletzlichen Frau, deren zwiespältige Sehnsucht nach Innigkeit und Verbundenheit niemandem fremd ist.

Fahimi Bar, Skalitzer Str. 133, 13. 2., 19.30 Uhr

Sibylle Fendt: Erika Stürmer – Alex, 2021 Foto: © Sibylle Fendt, 2022

Ein Kunstarchiv kommt nach Berlin

Die Ausstellung „Konstante B mit Silberblick“ präsentierte im vergangenen Jahr bereits Mappenwerke, die Hiltrud Ebert und Gabriele Muschter im November 1989 editierten – ohne Druckgenehmigung, unabhängig von staatlichen Institutionen. Sie waren Teil des subkulturellen Aufbruchwillens in der DDR. Nun ist die Ausstellung mit Werken aus der Zeit vor 1989 bis heute als Teil des Archivs Beeskow in der Insel Galerie Berlin zu sehen. Dabei stehen Ostberliner Künstlerinnen zweier Generationen im Fokus.

Insel Galerie, Petersburger Str. 76, Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 13–17 Uhr

NdW trifft auf Synth-Punk: Baumarkt Foto: privat

Grandiose Musik

Jens Ausderwäsche & Florian Illing sind das Kunstkollektiv Baumarkt aus Chemnitz. Seit 2016 stilbildend trifft bei ihnen NdW und Rave Techno auf Synth-Punk. In der B.L.O. Kantine stellen sie ihr neues Album „Kellerduell“ vor – jahrelang haben sie daran komponiert. Es erschien gerade im feinen Bremer Underground-Label Latenz, das sich auf die Fahne schreibt, sich um „alle grandiosen Musiker:innen“ zu kümmern. Gesungen wird vom Brunnen im Hinterhof, dem eigenen Fischauge, der Königin der Sonne im Mai. ­Außerdem zu Gast und nicht nur namentlich harmonierend: BauSTELLE3000 aus Weimar.

B.L.O. Kantine, Kaskelstraße 55, 10. 2., 21 Uhr, 15 Euro

„Herr Kim und Schwester Lotusblüte“ ist Teil eines Programms mit Fernsehbeiträgen Foto: Inselfilm

Über Lebenswege

Im Zuge der Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und Südkorea kamen bis 1977 etwa 8.000 Bergarbeiter und rund 10.000 Pflegekräfte in die BRD. Die Dokumentarfilmreihe „Auf Station und unter Tage“ wirft einen Blick auf die Lebenswege zweier Generationen koreanischer Arbeit­s­mi­gran­t*in­nen in Deutschland.

9.–13. 2., Zeughauskino, www.dhm.de

Kabeaushé (Kenia) trifft auf das Orchester der Komischen Oper Foto: Edwin Maina

Tiefgang trifft Glamour

Die Komische Oper Berlin ist nun schon zum zweiten Mal mit dem Festival „Schall&Rausch“ in Neukölln zu Gast. Auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei (SchwuZ, KINDL-Zentrum, Vollgutlager) werden Musiktheater, Performances, Partys und Konzerte von Künst­le­r:in­nen aus Berlin und aller Welt geboten. Ganz in der Tradition der Komischen Oper, den Spagat zwischen Tiefgang und funkelnder Oberfläche zu pflegen.

9.–18. 2., www.komische-oper-berlin.de

Edward Steichen: Anna May Wong,1930 Foto: C.-Nast-Archiv

Schätze des 20. Jahrhunderts

Nach einer ersten Station im Palazzo Grassi in Venedig bringt die Helmut Newton Stiftung eine hochkarätige Gruppenschau nach Berlin – die von François Pinault jüngst erworbenen Sammlung von Fotografien der Genres Porträt, Mode, Stillleben, Architektur und Fotojournalismus, ergänzt durch frühe Illustrationen aus dem Condé-Nast-Archiv. Knapp 250 Werke, entstanden zwischen 1910 und den späten 1970er Jahren für die stilprägenden Condé-Nast-Titel, zeigen exemplarisch die Entwicklung der Modegeschichte sowie die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen in der damaligen westlichen Welt. Die gezeigten Vintage Prints dienten seinerzeit als Druckvorlagen für internationale Magazine.

Chronorama. Photographic Treasures of the 20th Century: Jebensstraße 2, 15.2.–20.5., Di + Mi 11–19 Uhr, Do 11–20, Fr–So 11–19 Uhr, Vernissage: 14. 2., 19 Uhr