der schwerpunkt

Foto: Walter Gircke/BPK

Das vergessene Pogrom Gejagt, verprügelt, verletzt: Am 5. November 1923 kam es zu einem Pogrom an den Jüdinnen und Juden, die damals im sogenannten Scheunenviertel in Berlin-Mitte lebten. Es waren Flüchtlinge aus Osteuropa, die vor dortigen Pogromen und Armut geflohen waren. Das Scheunenviertel von damals – vor allem die Grenadierstraße, auf der dieses Foto im Jahr 1928 entstand – muss man sich als ein ostjüdisches Paralleluniversum vorstellen. Hier sprach man selbstverständlich Jiddisch. Das war vielen deutschen Volksgenossen ein Dorn im Auge. Auf dem Höhepunkt der Inflation schlug der erzürnte Mob zu. Es waren fadenscheinige Gründe, die dafür herhalten mussten. Doch das antisemitische Pogrom von 1923 geriet in Vergessenheit, schrecklichere Pogrome und Gräueltaten folgten. Eine Spurensuche. Zum Thema