London will Militärausbilder in die Ukraine schicken

Großbritannien plant laut Verteidigungsminister Grant Shapps, Ausbildungsmissionen für ukrainische Soldaten künftig in das von Russland angegriffene Land selbst zu verlegen. Auch sollten britische Rüstungsunternehmen möglichst in der Ukraine selbst produzieren, sagte der konservative Politiker dem Sunday Telegraph. Nato-Staaten haben bisher – zumindest offiziell – von der Entsendung von Ausbildern in die Ukraine abgesehen, um die Gefahr einer direkten Auseinandersetzung mit Russland zu reduzieren. Großbritannien hat sich jedoch inzwischen den Ruf erworben, in der militärischen Unterstützung der Ukraine voranzugehen – beispielsweise bei der Lieferung moderner Kampfpanzer. Schon am Freitag hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zur Stärkung der heimischen Rüstungsindustrie eine „Allianz der Verteidigungsindustrien“ gegründet. Ziel sei es, angesichts Moskaus verstärkter Waffenproduktion ebenfalls „ein modernes und schlagkräftiges Arsenal aufzubauen“, sagte er auf der Eröffnung des ersten internationalen Forums der Verteidigungsindustrie in Kyjiw. In seiner Rede sagte Selenski vor Vertretern aus mehr als 30 Staaten und von 250 Rüstungskonzernen, sein Land sei „daran interessiert, die für seine Verteidigung notwendige Produktion von Ausrüstungen“ sowie moderner Verteidigungssysteme „vor Ort“ voranzubringen. Unternehmen, die bereit seien, ihre Produktion in die Ukraine zu verlegen, stellte Selenski besondere Konditionen in Aussicht. Dazu gehört ein „spezieller Verteidigungsfonds“ für die Rüstungsproduktion, der unter anderem aus „Gewinnen durch den Verkauf beschlagnahmter russischer Vermögenswerte“ gespeist werden soll.(dpa, afp)