taz Panter Preis 2023 Kli­ma­tis­t*inGesucht

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Illustration: Donata Kindesperk

Was haben eine Genossenschaft, die landwirtschaftlich nutzbare Flächen aufkauft, um sie an Bio­bäue­r:in­nen zu verpachten, ein Supermarkt, der regionale Bioware zu erschwinglichen Preisen dort verkauft, wo sich kein Bio-Franchise hintraut, und ein Deutsch-Nigerianer, der dafür kämpft,dass Ökozid als Verbrechen gegen den Frieden am InternationalenStrafgerichtshof anerkannt wird, gemeinsam?

Sie setzen sich alle für eine klimagerechte Zukunft ein. Eine Zukunft, in der nicht des einen Glück des anderen Leid ist. Eine Zukunft, in der Klimaschutz an den Machtverhältnissen rüttelt, statt diese zu verfestigen.

Denn Klimaschutz bedeutet nicht immer Gerechtigkeit. 15 Millionen Elektroautos sollen bis 2030 auf deutschen Straßen fahren. Für dasLithium der westlichen Verkehrswende vertreiben die argentinische Regierung, internationale Berg-bauunternehmen und lokale Sicherheitskräfte Indigene. Weil die Ressource Wasser regional verknappt, deckelte der Wasserverband Strausberg-Erkner 2022 Neuverträge mitPrivatkunden. Gleichzeitig verbrauchen die Tagebaue von RWE in etwa so viel Wasser wie 11 Millionen Bürger:innen.

Ob bei der Verkehrswende oder bei der gerechten Verteilung knapper Ressourcen: Klimaschutz ist komplex. Deshalb ist die Frage: „Ist der Wandel auch gerecht?“ so wichtig. Panter-Preis-Trä­ge­r:in­nen setzen sich für Klimaschutz ein, ohne diese Frage aus den Augen zu verlieren.

Ein schönes Detail der Preisverleihung letzten Jahres: Die BioBoden Genossenschaft, ei­ne:r der Gewinner, teilte das Preisgeld mit den anderen Nominierten.

Zum 15. Jubiläum der taz Panter Stiftung gibt es eine Änderung. Der Jurypreis wird von ehemaligen Nominierten vergeben. Dieses Jahr sitzen also keine taz­le­r:in­nen in der Jury, sondern diejenigen, die sich bereits aktiv für Klimagerechtigkeit einsetzen. Die Ge­win­ne­r:in­nen des Publikumspreises wählen dann Sie, liebe Le­se­r:in­nen, bei einer Online­abstimmung Ende Juni.

Wandel geschieht dort, wo Menschen sich engagieren. In der Nachbarschaft, wenn Supermärkte von Menschen für Menschen gestaltet werden, oder auf der großen Bühne, wie dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Die taz Panter Stiftung freut sich auch 2023 auf Bewerbungen von Menschen und Initiativen, die eine inspirierende Geschichte zu erzählen haben oder gerade dabei sind, ihre Geschichte zu schreiben.

Enno Schöningh,

Was ist die taz Panter Stiftung?

Die taz Panter Stiftung feiert dieses Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum. Sie fördert unabhängigen Journalismus und zivilgesellschaftliches Engagement. Mehr als 5.500 SpenderInnen haben inzwischen über 150 journalistische Projekte finanziert, und sie ermöglichen es auch, dass der Panter Preis dieses Jahr wieder verliehen wird – inzwischen schon zum 18. Mal! Mehr Infos unter taz.de/stiftung

Was ist der taz Panter Preis?

Mit dem Panter Preis zeichnet die taz Panter Stiftung bereits seit 2005 jährlich Menschen aus, die sich mutig, engagiert und ideenreich für eine gerechtere Gesellschaft und lebenswerte Umwelt einsetzen. Der Preis ist mit zweimal 5.000 € dotiert. Mehr Infos unter taz.de/panter.

Wer kann mitmachen?

Die Klimakrise zu stoppen ist eine gewaltige Aufgabe. Dafür braucht es auch Projekte und Menschen, welche die Frage der Gerechtigkeit beim Klimaschutz bewusst mitdenken und praktisch vorleben. Bewerben können sich 2023 unter dem Motto „Klima für Gerechtigkeit“ Personen, Initiativen, Start-ups und Projekte, die sich für einen solidarischen oder sozial gerechten Klimaschutz einsetzen. Das können kleine Nachbarschaftsprojekte ebenso sein wie gut organisierte Initiativen, die sich lautstark politisch einmischen.

Jetzt bewerben!

Unter taz.de/pantersuche können Sie sich bis zum 26. März selbst bewerben oder jemanden vorschlagen.

Aus den Bewerbungen werden sechs Kandidat:innen für die zwei zu vergebenden Preise nominiert und ab Mitte Mai in der taz und auf Social Media vorgestellt. Eine Jury mit allen ehemaligen Kandidat:innen und Gewinner:innen entscheidet erstmalig, wer dieses Jahr einen der beiden Preise erhält; wer den zweiten Preis bekommt, entscheiden die Leser:innen in einer Abstimmung Ende Juni.

Die Preisverleihung

Die Preisverleihung findet am 16. September vor großem Publikum im Festsaal Kreuzberg in Berlin statt.

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taz-Redakteur für Wissen & Klima