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Optimismus in Frankfurt

Einladungen zu Verlagsempfängen treffen ein. Ist das eine Meldung? Ja, wenn es Empfänge zur Frankfurter Buchmesse sind und es mal wieder die Zeit im Jahr ist, in der man sich fragt, wie die Buchmesse denn diesmal wohl stattfinden wird, ob überhaupt, unter welchen Corona-Hygieneregeln, dann ist das eine Meldung. Gerade die Tage trudelte zum Beispiel der hübsch animierte Briefumschlag mit der Einladung zum Rowohlt-Fest am Buchmessenmittwoch – man verschickt inzwischen gern elektronisch – im Mailempfang ein. Schön. Im vergangenen Jahr war dieser traditionell wichtige Termin noch ausgefallen. Auch Aufbau macht was, Schöffling & Co., Klett-Cotta, Suhrkamp lädt zum Kritikerempfang. Aus Buchmessenkreisen ist zudem zu hören, dass die internationalen Anmeldungen wieder angezogen haben und die Plätze für die Literaturagenten sogar überbucht sind. Klingt also nach Optimismus und danach, dass anders als bei der Leipziger Frühjahrsmesse eine Pop-up-Veranstaltung nicht nötig sein wird. Am 19. Oktober gehts los. Gastland ist Spanien. Zum Abschluss am 23. Oktober bekommt Serhij Zhadan den Friedenspreis.

Proteste beim Kühne-Preis

Dagegen weitet sich beim Klaus-Michael Kühne-Preis des Harbour Front Literaturfestival in Hamburg der Protest aus. Nach dem für diesen Debütpreis nominierten Autor Sven Pfizenmaier (taz berichtete) hat auch die Autorin Franziska Gänsler ihre Beteiligung abgesagt. Hauptsponsor des Preises (Preisgeld: 10.000 Euro) ist die Kühne-Stiftung, gegründet vom Unternehmer Klaus-Michael Kühne, dessen Logistikkonzern Kühne + Nagel seine Vergangenheit in der Nazizeit nur höchst unzureichend aufarbeitet. Der Konzern hatte in dieser Zeit Historikern zufolge viel Geld damit verdient, das Inventar deportierter Juden abzutransportieren.