Achtung, Aufnahme!

Polizei hat Bodycams 101 Mal eingesetzt

Von Plutonia Plarre

Der Probelauf für die Bodycams bei der Berliner Polizei begann im September 2021. 20 Polizisten sind seither mit den sichtbar am Körper getragenen Kleinkameras ausgerüstet. Stufe zwei des Probelaufs mit 300 weiteren Cams sollte im Frühjahr 2022 folgen. Dazu kam es bisher aber nicht.

Man sei guten Mutes, noch in diesem Jahr mit der Ausweitung sowie der im ASOG vorgeschriebenen Evaluierung des Modellversuchs beginnen zu können, erklärte die Innenverwaltung dazu. „Die Ergebnisse hierzu werden im Frühjahr 2023 vorliegen.“

Wie oft die Kameras bislang „ausgelöst“ worden sind, teilte die Innenverwaltung nicht mit. Anders die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die sich am Donnerstag bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zum Thema zu Wort meldete: Mit Stand vom 30. Juni seien die Bodycams seit Erprobungsbeginn 101 Mal ausgelöst worden. Die Erfahrungen seien durchweg positiv, allein die Ankündigung, die Kamera auf Recording zu stellen, habe deeskalierenden Charakter.

Die Bodycam ist in Dauerbetrieb, das heißt, sie nimmt ständig auf. Bis auf die letzten 30 Sekunden werden die Aufnahmen aber gleich wieder gelöscht. In fraglichen Situationen kann der Beamte die Löschfunktion ausschalten, sodass alles gespeichert wird. Auch das polizeiliche Gegenüber kann verlangen, dass auf Recording gestellt wird.

Die Bundespolizei hatte als erste Polizeibehörde Bodycams eingeführt. Bundesländer wie NRW haben ihre Polizeien inzwischen flächenmäßig ausgestattet. Die GdP drängt auch in Berlin darauf.