meinungsstark
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Farewell, Bettina …

Ich bin sehr, sehr traurig über den Tod von Bettina Gaus. Schon nach ihrem Weggang zum Spiegel habe ich ihre genialen Kommentare in der taz von Herzen vermisst. Das ging mir bisher nur bei Deniz Yücel so. Und jetzt das … Farewell, Bettina. Rosel Helle, Dortmund

Emphatisch und überzeugt!

Wie traurig! Ich fand die Kommentare von Bettina Gaus immer faszinierend: klar, fundiert und kenntnisreich, analytisch und oft mit eigener Erfahrung angereichert, was die Kolumne anschaulich und überzeugend machte. Emphatisch und überzeugt war Bettina, ohne rechthaberisch zu sein, an geeigneter Stelle auch humorvoll – welche Leistung! Ich danke ihr und werde sie sehr vermissen! Claudia Franke

Der Himmel darf sich freuen

Sehr geehrte Menschen der taz, ich bin traurig über den Tod von Bettina Gaus. Es tat so gut, ihre immer klaren Worte und Haltungen zu hören, auch zu sehen. Die wichtigen, schlauen Analysen. Und der immer spürbare Respekt hat es so angenehm gemacht, ihr gedanklich zu folgen. Schön auch ihre Uneitelkeit. Der Himmel darf sich freuen. Mein aufrichtiges Beileid für Sie! Dietmar Joseph, Hamburg

Die Stufen von Angst und Schmerz

„Die Nacht ist ein Rabenflügel“, taz vom 30./31. 10. 21

Liebes Team der taz-Redaktion, liebe Carola Ebeling, mein Blick blieb an dem Foto von M. D. Cuozzo nach ihrer Brustamputation hängen. Dann erst las ich Ihre Rezension von Senka Maric’ Roman „Körper-Kintsugi“. Sensibel und emphatisch stellen Sie diesen Roman über die Brustkrebserkrankung der Autorin vor, beeindruckt von den Sprachbildern und dem Rhythmus, den sie für ihre Geschichte, „die Stufen und Zuspitzungen von Angst und Schmerz“, findet und dem Gelingen einer Form, die „die erschütternde Wucht dieser existentiellen Erfahrung“ ausdrückt.

Doch wenn „der Text seinen eigentümlichen Sog nicht zuletzt durch seine Metaphern, seine poetischen Bilder entwickelt“, die Sie immer wieder zitieren, und ich davon ausgehe, dass Sie den Roman nicht im bosnischen Original gelesen haben, sondern in der Übersetzung von Marie Alpermann – dass es also erst deren Kunst war, die es Ihnen ermöglichte, dieses „eindrückliche, berührende literarische Zeugnis“ kennen zu lernen, das Sie so mitriss, dann hätte in Ihre schöne Rezension auch eine kurze Würdigung dieser, wie mir scheint, großartigen Übersetzerin gehört.

Erst kürzlich las ich „Nennt mich Esteban“ von Leila Kalamujić in der Übersetzung von Marie Alpermann und verfolgte beinahe ungläubig, wie sich, scheinbar leichtfüßig, ein mir bis dahin völlig unbekannter Kultur- und Erfahrungsraum erschloss. Eine literarisch schlechte Übersetzung hätte mich nicht über die ersten Seiten hinaus gebracht. Erst die Würdigung der Leistung beider, von Au­to­r*in und Übersetzer*in, macht eine Rezension komplett.

Heidi Kuhles, Erlangen

In den Händen von Drohnenpiloten

„Nicht um den Preis ziviler Opfer“, taz vom 30./31. 10. 21

Die Politiker:innen, die so gern die bewaffnungsfähigen Drohnen anschaffen möchten, sollten einmal das Buch von Atef Abu Seif aus Gaza, „Frühstück mit der Drohne“, lesen, um die Theorie mit der tatsächlichen Erfahrung von tatsächlichen Menschen, die unter der stetigen Gefahr von Drohnenanschlägen leben müssen, zu unterfüttern.

Atef Abu Seif schreibt darin unter anderem: „Unser Schicksal liegt in den Händen eines Drohnenpiloten, der irgendwo jenseits der israelischen Grenze in einem Militärstützpunkt sitzt. Dieser Pilot blickt auf Gaza wie ein freches Kind auf ein Computerspiel. Er drückt eine Taste und vernichtet einen ­Straßenzug.“ Das Buch ist erhältlich beim Unionsverlag.

Manuela Kunkel, Stuttgart