Bomben­stimmung in Brandenburg

Explosive Bilanz 2020: Rund 285 Tonnen Kampfmittel gefunden

285 Tonnen Kampfmittel sind in Brandenburg von Januar bis Ende November von den Expert:innen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes gefunden worden. Das teilte das Landesinnenministerium des östlichen Bundeslands am Montag in einer vorläufigen Bilanz mit. „Trotz mehrwöchiger Unterbrechungen aufgrund der Pandemie konnten mehr Kampfmittel gefunden werden als im Jahr zuvor“, so Innenminister Michael Stübgen (CDU).

Unschädlich gemacht wurden unter anderem 260 Minen, 90.221 Granaten, 4.853 Brand- und 1.322 Sprengbomben sowie5.265 Stück Panzerabwehrraketen oder Raketen. Auf rund 92 Hektar bestehe nun kein Kampfmittelverdacht mehr. „Dennoch ist Brandenburg weiterhin das Bundesland mit dem höchsten Anteil an munitionsbelasteten Gebieten in Deutschland“, so Stübgen. „Deshalb bleibt die Kampfmittelsuche eine Aufgabe, die uns und nachfolgende Generationen noch lange beschäftigen wird.“ Für rund 350.000 Hektar zivil genutzter Fläche bestehe im Land weiterhin Kampfmittelverdacht. Lokale Schwerpunkte sind nach Angaben des Ministeriums Oranienburg, Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und der Bereich südlich Berlins.

Laut einer im Dezember mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben geschlossenen Vereinbarung stellt der Bund bis 2035 rund 229 Millionen Euro zur verstärkten Kampfmittelräumung auf bundeseigenen Liegenschaften bereit. Das Land Brandenburg wendete bis Ende November insgesamt 12,9 Millionen Euro auf: 7,5 Millionen Euro für die Beseitigung von Kampfmitteln und 5,4 Millionen Euro für Personal- und Sachkosten. (dpa, taz)