Feindin des Riesenbärenklaus

Hermine Hecker ist besorgt, denn in Hamburg-Hummelsbüttel auf der ehemaligen Mülldeponie wuchert der Riesenbärenklau. Der Saft der Pflanze verätzt die Haut so, dass sie Blasen wirft.

Die 76-Jährige kämpft schon seit rund 20 Jahren gegen den Riesenbärenklau, der ob seiner Größe auch Herkulespflanze genannt wird. Sie ließ ihn an den Ufern kleiner Bäche weghacken und sorgte dafür, dass er auf öffentlichen Flächen zurückgedrängt wird. Ein Wuchern wie auf dem Müllberg habe sie noch nie erlebt. „Die Pflanze hat sich wahnsinnig ausgebreitet“, sagt sie. „Dieser giftige Urwald muss dringend entfernt werden.“

Hermine Hecker arbeitete als Krankenassistentin, blieb aber der Kinder wegen oft zuhause und begann, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Ich bin da reingewachsen“, erzählt sie. Seit 25 Jahren ist sie mittlerweile Politikerin. Derzeit ist sie die Landesvorsitzende der Seniorenunion. „Aber das ist kein politisches Amt, aus dem Alter bin ich raus“, sagt sie.

Den Kampf gegen den Riesenbärenklau hat Hecker ihren Nachbarn zuliebe wieder aufgenommen. Sie fordert, dass das Bezirksamt verbieten möge, die ehemalige Mülldeponie zu betreten, und dafür sorgen solle, dass die Pflanze verschwindet. „Dazu ist Hamburg nach der EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat (FFH) verpflichtet“, sagt sie.

Hecker kennt sich aus, schließlich war ihr Schwerpunkt die Umweltpolitik. Sie hat schon einmal eine Bachpatenschaft übernommen und saß einige Zeit dem Umweltausschuss des Bezirks vor. Dabei vertritt sie für eine Umweltschützerin unkonventionelle Ansichten: Weil sie es unmöglich fand, dass Gentechnik-Gegner mit Feld-Zerstörungen gegen den Anbau manipulierter Pflanzen vorgehen, versuchte sie, in ihrem Garten genveränderten Mais der Firma Monsanto anzubauen. Einen Besuch von Gentechnik-Gegnern kalkulierte sie ein. Am Ende kam zum diskutieren aber nur die taz. Und Monsanto weigerte sich, zu liefern. – Zu viel Stress für das Gärtlein. AMA