Der Zuschnitt der Zukunft

Bei der Fashion Week geht es neben Mode auch um Nachhaltigkeit

Dass die Kleiderschränke hierzulande oft zu voll sind, das hat schon auch ein wenig mit der Fashion Week zu tun, der Berliner Modewoche, bei der noch bis Samstag wieder einmal Designer wie Guido Maria Kretschmer und Michael Michalsky ihre Ideen und damit die Angebote für den nächsten Sommer zeigen.

Konfrontiert wird die Modebranche zuletzt allerdings immer wieder mit dem Schlagwort „Fast Fashion“: Konzerne bringen schneller als früher neue Kollektionen in die Läden der Fußgängerzonen, ein Oberteil kostet bei manchen Ketten nur wenige Euro und landet daheim bald wieder auf dem „Aussortiert“-Stapel.

„Ich glaube, wir werfen zu schnell weg“, findet die österreichische Designerin Lena Hoschek. Früher sei Kleidung teurer, aber langlebiger gewesen. „Damals wurde auch viel mehr repariert und geflickt als heute. Das ist etwas, zu dem wir unbedingt zurückkehren müssen, um unsere Textilmüllberge in den Griff zu bekommen.“

Auch sie freue sich natürlich, wenn die Wirtschaft boome und die Leute einkaufen gingen. Hoschek rät aber, nicht jeden Trend mitzumachen. Man solle vielmehr darauf achten, Kleidung zu kaufen, die zu einem selbst passe. „Solche Stücke bleiben einem länger erhalten und landen nicht gleich auf dem Müll.“

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichte 2017 ein Papier, wonach die Deutschen etwa 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr kauften. Die Stücke würden aber nur halb so lange getragen wie 15 Jahre vorher.

Was man dagegen tun und wie Kleidung weniger umweltschädlich produziert werden kann, um solche Fragen geht es bei der Fashion Week auf der Messe Neonyt, die sich als „globale Plattform für die Mode der Zukunft und nachhaltige Innovation“ versteht. Daneben gibt es weitere Messen und Veranstaltungen, die Trends für 2020 und andere Schwerpunkte zeigen. Die Berliner Senatswirtschaftsverwaltung rechnet mit rund 70.000 Besuchern während der Modewoche. (dpa, taz)