Echt gegen gefühlt

Wer friert, spricht von gefühlten minus 30 Grad, wer schwitzt, jammert über gefühlte 50 Grad. In der Bundesliga ist der FC Bayern München auch nach zwei Meisterschaften der Dortmunder für viele – vor allem für die Münchner selbst – nach wie vor die gefühlte Nummer eins. Und im deutschen Fußballnorden, das ist zumindest für den Chefmanager Klaus Allofs keine Frage, ist Werder Bremen auch nach zwei europapokalfreien Spielzeiten nach wie vor der gefühlte Spitzenreiter. Allofs hat dies vor dem Spiel gegen Hannover 96 gesagt, den Parvenüs aus Norddeutschland, die es doch tatsächlich gewagt haben, sich zweimal hintereinander für die Europa League zu qualifizieren. Damit sind sie ohne Zweifel und ohne jedes falsche Gefühl derzeit die eindeutige Nummer eins oben in Deutschland. Der Name ihres Trainers Mirko Slomka wird beinahe immer genannt, wenn nach Kandidaten für die Nachfolge von Jupp Heynckes oder gar von Joachim Löw gefragt wird. Slomka fühlt sich pudelwohl an der Spitze: „Klar ist es schön, Nummer eins im Norden zu sein.“ Wenn Bremen an Hannover wieder vorbeiziehen will, dann sollten sie am Samstag erst mal gewinnen.