Deutsche enteignet

Erster Zwangsverkauf einer Farm in Namibia

WINDHOEK dpa ■ Namibias Präzedenzfall in Sachen Landreform, der Zwangsverkauf der Farm Ongombo West, ist formal abgeschlossen. Die deutschstämmige Eigentümerin Hilde Renate Wiese bestätigte gestern, dass ihr Anwalt einen Scheck über 3,7 Millionen Namibia-Dollar (470.000 Euro) für die 4.006 Hektar große Farm erhalten hat. Er werde nach Übergabe der Farm ausgezahlt. Die Eigentümer hatten den Preis aufs Dreifache taxiert. Sie haben drei Monate Zeit zum Verlassen der Farm. Danach säßen auch die 12 Angestellten und ihre rund 60 Angehörigen auf der Straße, sagte Wiese.

Namibias Regierung will bis zum Jahre 2010 rund 4,8 Millionen Hektar Land für die Umsiedlung landloser schwarzer Namibier erwerben. Auch deutsche Farmer sind betroffen. 18 Farmer haben seit Mai 2004 die schriftliche Aufforderung erhalten, ihre Farm zum Kauf anzubieten.