Personalie Umweltschützer Achim Steiner soll UN-Entwicklungsprogramm leiten
: Neuer UNDP-Chef

Berlin taz | Der frühere oberste UN-Umweltschützer Achim Steiner soll Chef des Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP werden. UN-Generalsekretär António Guterres habe den 55-jährigen Deutsch-Brasilianer vorgeschlagen und die Vollversammlung um Zustimmung gebeten, hieß es aus Diplomatenkreisen.

Die UNDP-Leitung ist eines der ranghöchsten Ämter in der Hierarchie der Vereinten Nationen. Der in Brasilien geborene Steiner hat zehn Jahre das UN-Umweltprogramm Unep in Nairobi geleitet, bevor er 2016 eine Stelle als Direktor der Forschungseinrichtung Oxford Martin School antrat. Sie ist Teil der Elite-Universität in Oxford.

In Steiners Zeit als Unep-Chef fällt die Gründung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen. Kenner seines Wirkens sagen, der Diplomat habe Unep deutlich aufgewertet. Für das Entwicklungsprogramm dürfte Steiner für genau die Verbindung zwischen Umweltschutz und Entwicklung stehen, die sich die Vereinten Nationen 2015 in den Zielen für nachhaltige Entwicklung vorgenommen haben. In ihnen werden Umwelt-, soziale und wirtschaftliche Ziele vereint.

Die Zustimmung der UN-Vollversammlung für Steiners Ernennung gilt jedenfalls als sicher. Ihm gratulierten auch bereits einige hochrangige UN-Vertreter wie sein Nachfolger bei der Unep, Erik Solheim.

Die französische Umweltministerin Ségolène Royal hätte sich ebenfalls gern auf dem Posten gesehen. Auf eine Nachfrage dazu im französischen Fernsehen reagierte sie umso verschnupfter: Generalsekretär Guterres habe ihr gesagt, eine Frau auf dem Posten sehen zu wollen. Deutschland als große Gebernation habe offenbar einen Mann durchgedrückt. Eva Oer