Unterm Strich
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Die Veranstalter des Interna­tionalen Literaturfestivals Berlin haben für morgen zu einer Kundgebung vor der russischen Botschaft in Berlin aufgerufen. Unter dem Leitsatz „Schluss mit dem Massenmord in Aleppo!“ versammeln sich bekannte SchriftstellerInnen und GeisteswissenschaftlerInnen, um gegen das Regime Assads und die Unterstützung durch Putin zu protestieren und auf die Lage in Syrien aufmerksam zu machen. In dem veröffentlichten Aufruf zur Protestveranstaltung heißt es: „Für seinen Traum von neuer imperialer Größe überzieht Präsident Putin die Stadt Aleppo mit einem mörderischen Bombenkrieg. (…) Gezielt werden Krankenhäuser und Schulen bombardiert und die Lebensadern der Stadt blockiert. Für Putin und den Schlächter Assad sind Hunderttausende von Menschen, die (…) in Aleppo leben (…) nichts als Terroristen und Isis-Kämpfer. Ganz offen werden sie jetzt mit ‚Vernichtung‘ bedroht, falls sie sich nicht fügen und die Stadt verlassen. Die Welt schaut entsetzt und tatenlos zu.“ Sie rufen zu direkterAuseinandersetzung mit der gewaltsamen Politik Putins auf, die sogar hier, etwa in der Politik der AfD, Anklang fände. Sie prangern vor allem die allgemeine Passivität gegenüber den „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an. Unter den Protestierenden sind Schriftsteller und Kulturschaffende wie Friedrich Christian Delius, Volker Schlöndorff, Peter Schneider, Ulrich Schreiber, Michael Naumann sowie Isabelle und Ava Azoulay. Die Kundgebung findet am morgigen Mittwoch um 13 Uhr statt.

Der Kurt-Wolff-Preis 2017 wird im Rahmen der Leipziger Buchmesse kommendes Jahr an den Frankfurter Verlag Schöffling & Co. verliehen. Das Kuratorium der Stiftung begründete die Wahl mit einem Lob des Verlags in seinem „untrüglichen Gespür und der nicht nachlassenden Neugier in deutscher Gegenwartsliteratur in Lyrik und Prosa“. Schöffling & Co. unterstützten dabei die Verlegung relevanter internationaler Literatur, indem sie „Schlüsselwerke aus Weimarer Republik und Nachkriegszeit“ wiederveröffentlichen, hieß es seitens der Stiftung. Deren Namensgeber Kurt Wolff gründete einen Verlag, der Anfang des20. Jahrhunderts existierte und expressionistischen AutorInnen, darunter Franz Kafka und Georg Trakl, eine Stimme gab. Der Preis ist mit 26.000 Euro dotiert. Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis wird im kommenden Frühjahr der Guggolz Verlag erhalten.