Kein Kino für den polnischen Botschafter

Die polnische Botschaft hat nun auch ganz offiziell die für den heutigen Tag geplante Berlin-Premiere des Films „Smolensk“ von Antoni Krauze abgesagt. Allerdings hatte sie auch keine andere Wahl, denn alle angefragten Kinos haben sich geweigert, ihre Säle zur Verfügung zu stellen. Die Vorführung solle nun „zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Botschaft.

Sowohl das Delphi der (Yorck-Gruppe) als auch das Cubix (CineStar) hatten den von der Botschaft gebuchten Termin wegen „Sicherheitsbedenken“ abgesagt. Inzwischen schließen nach Informationen des Tagesspiegels sowohl der Cinemaxx- als auch der CineStar-Konzern eine Aufführung in einem ihrer Häuser kategorisch aus.

Der Film ist hoch umstritten, da er die von der in Polen regierenden PiS-Partei propagierte Verschwörungstheorie illus­triert, das 2010 mit Präsident Lech Kaczyński bei Smolensk abgestürzte Flugzeug sei von Russland abgeschossen worden.

In der Presseerklärung der Botschaft heißt es über die Absagen aus Sicherheitsbedenken, man habe „hinsichtlich der Ernsthaftigkeit der empfangenen Signale geeignete Schritte in die Wege geleitet, um die Situation zu klären“. (taz)