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: Vogelembargo für Türkei

Wegen Vogelgrippeverdachts erweitert die EU den Importstopp für lebende Vögel aus der Türkei

BERLIN afp ■ Im Kampf gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe verbietet die EU die Einfuhr von lebendem Geflügel und Federn aus der Türkei. Nach zunächst nicht geklärten Erkrankungsfällen auf einer türkischen Truthahn-Farm kündigte die EU-Kommission gestern in Brüssel diesen Beschluss an. Erste Tests identifizierten das Virus als Typ „H5“. Die Furcht vor einer weltweiten Grippe-Epidemie beim Menschen löst der Stamm „H5N1“ aus, der bisher in Südostasien und in Sibirien festgestellt wurde. Vorläufige Entwarnung gab die Kommission für Rumänien, wo vorige Woche verdächtige Fälle gemeldet wurden. Bis Sonntag sei dort kein Erreger der Geflügelpest nachgewiesen worden. Die deutschen Behörden stehen in engem Kontakt mit den EU-Behörden. Die Bundesregierung erwarte von Ankara und Bukarest, dass sie „alle verfügbaren Informationen weitergeben“, hieß es aus dem Verbraucherministerium.

Bei dem türkischen Fall im Nordwesten Anatoliens ist nach Angaben der Kommission ein Truthahn-Zuchtbetrieb mit 1.800 Tieren betroffen. Dort seien die ersten Anzeichen für die Seuche am 1. Oktober entdeckt worden. 1.700 Tiere seien umgekommen, der restliche Bestand sei notgeschlachtet worden. Inzwischen sei das Vogelgrippe-Virus als Typ „H5“ identifiziert, teilte der Leiter eines Forschungsinstituts des türkischen Landwirtschaftsministeriums mit. Proben davon sollen nun für weitere Tests ins EU-Referenzlabor im britischen Weybridge geschickt werden. Mit Ergebnissen wird bis Mittwoch gerechnet. Einfuhren von anderen türkischen Geflügelprodukten mit Ausnahme von hitzebehandeltem Fleisch waren schon vorher verboten.