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: Vogelgrippe: neuer Fall

Griechenland meldet den ersten Virus-Verdacht. Die Bundesregierung zahlt die Entwicklung eines Serums

ATHEN/BERLIN dpa/afp/ap ■ Griechenland hat den ersten Verdachtsfall auf das gefährliche Vogelgrippevirus in der Europäischen Union gemeldet. Experten der Universität Athen haben Antikörper gegen den Typ H5 bei einem Truthahn festgestellt. Das berichtete gestern das staatliche griechische Fernsehen (NET) unter Berufung auf das Landwirtschaftsministerium in Athen. Ob es sich um den auch für Menschen gefährlichen Subtyp H5N1 handelt, war zunächst nicht klar.

Im Kampf gegen eine mögliche Vogelgrippe-Epidemie unter Menschen setzt die Bundesregierung in Berlin auch auf die Entwicklung eines Impfstoffes. „Der Bund übernimmt und bezahlt die Entwicklung eines Wirkstoffs, der bei Fällen von Vogelgrippe helfen kann“, kündigte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gestern an. Ein Prototyp des Impfstoffes solle noch in diesem Jahr fertig sein.

Die Bevorratung und die Finanzierung von Medikamenten gegen eine mögliche Vogelgrippe seien allerdings Ländersache, betonte die Ministerin. Die Länder sollen Risikogebiete benennen, in denen Zugvögel den Krankheitserreger an heimische Tiere weitergeben könnten. Grundlage für diesen Schritt ist eine entsprechende EU-Verordnung. Schmidt stellte klar, dass für Menschen in Deutschland derzeit keine aktuelle Gefahr bestehe.

Ein deutschlandweites Freilaufverbot für Geflügel ist nach Angaben des zuständigen Bundesinstituts weiterhin nicht erforderlich. Für Deutschland sei derzeit von einem geringen Einschleppungsrisiko auszugehen, da die herbstlichen Flugrouten von Norden nach Süden führen, so das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems.