Zukunft des Unibads bleibt ungewiss

SPORT Das Unibad bleibt wegen Schimmel- und Faserbefalls vorerst geschlossen. Ob es saniert und sein Betrieb überhaupt wieder aufgenommen wird, soll jetzt die Bürgerschaft entscheiden

„Wir sind von dem Vorfall ziemlich überrascht worden“

Klaus Achilles, Verein für Hochschulsport (VfH)

Über die Zukunft des Unibads entscheidet nun die Bremer Bürgerschaft. Die Abgeordneten sollen darüber abstimmen, ob sie weitere Mittel für die Sanierung der von Schimmel befallenen Lüftungsanlagen bereitstellen.

Erste Schätzungen beziffern den zusätzlichen Bedarf auf rund 400.000 Euro. Sie würden zu den jährlichen Instandhaltungskosten in etwa gleicher Höhe hinzukommen. „Wir müssen uns zunächst noch einen Gesamtüberblick verschaffen, um der Bürgerschaft eine genaue Entscheidungsgrundlage liefern zu können“, sagt Bernd Schneider, Sprecher der zuständigen Sportsenatorin.

Wie diese ausfallen wird, möchte das Sportressort nicht prognostizieren: „Da ist eine ganze Bandbreite möglich.“ Dass das Unibad sogar dauerhaft geschlossen bleibt, könne die Senatorin nicht ausschließen „Die Entscheidung liegt aber nicht in unserer Hand“, sagt Schneider.

Laut Stellungnahme des zuständigen Baudezernenten ist in den Lüftungskästen unter dem Dach der Halle ein „dicker Film“ mit Schimmelpilzen sowie Mineralfasern von Stein- und Glaswolle entdeckt worden. Diese seien gesundheitsgefährdend.

„Ohne Sanierung der Anlagen wäre das Bad nicht mehr nutzbar“, sagt Schneider. Nach aktuellen Messungen seien aber noch keine Schadstoffe in die Halle gelangt.

Ursprünglich sollte das Unibad nach den Arbeiten in der Sommerpause wieder öffnen – nun bleibt es auf unbestimmte Zeit geschlossen. „Wir sind von dem Vorfall ziemlich überrascht worden“, sagt Klaus Achilles, Geschäftsführer des Vereins für Hochschulsport (VFH).

Normalerweise organisiert der Verein 16 Schwimmkurse, an denen nicht nur Studierende und Uni-Mitarbeiter, sondern auch Anwohner teilnehmen. Vorerst müssen jedoch alle ausfallen. „Allein bei uns sind davon 360 Leute betroffen“, sagt Achilles.

Auch 35 Schulklassen sollen künftig auf andere Bäder ausweichen. „Teilweise müssen die Schüler dadurch längere Wege auf sich nehmen“, sagt Martina Baden, Geschäftsführerin der Bremer Bäder GmbH. Die bisherigen Unterrichtszeiten sollen jedoch bleiben.

In spätestens fünf Jahren ist ohnehin Schluss: Im Bremer Bäderkonzept ist die endgültige Schließung der Schwimmhalle vorgesehen.

Als Ersatz soll das Westbad renoviert und das Horner Bad erweitert werden. Auf dem Gelände des Freibads in Horn plant die Stadt einen Neubau mit zehn 50-Meter-Bahnen. Sie sollen auch künftig das Schwimmen unter Wettbewerbsbedingungen ermöglichen. Laurin Meyer