Sportler erzeugen Strom: Schwitzen für die Umwelt
Ein Fitnessstudio in Prenzlauer Berg hat Geräte so umgerüstet, dass sie Energie produzieren.
Die Idee ist simpel, aber genial: Wer im Fitnessstudio an Ausdauergeräten trainiert, erzeugt Energie. Diese wird normalerweise allerdings nicht genutzt und geht verloren. Doch im Fitnessstudio Golds Gym Berlin in Prenzlauer Berg wird die Energie seit kurzem in Strom umgewandelt und zur Beleuchtung verwendet.
Inhaber des Gym und kreativer Kopf des Projekts ist René Eick. "Unsere Geräte haben keinen Stromanschluss, sondern einen integrierten Generator. Prinzipiell kann man damit Strom erzeugen wie mit dem Dynamo an einem Fahrrad", erklärt er. Der entscheidende Einfall kam Eick bei einem Gespräch mit dem Mann vom Wartungsdienst, der ihm erklärte, wie einfach die Geräte gebaut sind.
Der gelernte Maschinenbauer gründete ein vierköpfiges Team. In Eigenregie schraubten Eick und seine Männer drei Monate lang an den sogenannten Cardio-Geräten herum. Die Kosten in Höhe von knapp 4.000 Euro trug er selbst, denn es gehe ihm nicht in erster Linie um den Profit, so Eick. "Diese Zukunftstechnologie ist in erster Linie eine Leistung für unsere Kunden und die Umwelt." Nach seiner Rechnung werden von jedem Mitglied durchschnittlich 300 Watt pro Stunde erzeugt. Dieser "grüne Strom" wird in eine spezielle Batterie gespeist, die auch in der Solartechnik Verwendung findet. Wenn sich die Kunden auf den Fitnessgeräten abrackern, können sie den gespeicherten Strom nutzen und nebenbei ihre Handys oder MP3-Player aufladen.
In den USA wird dieses Konzept seit Jahren erfolgreich und professionell umgesetzt. In Deutschland ist es allerdings laut Geschäftsführer Eick einzigartig. Und er möchte sein Gym noch umweltfreundlicher machen: Bald soll es komplett mit LED-Lampen ausgestattet werden. Eick denkt sogar noch weiter: "Wir können uns vorstellen, eine solarbetriebene Warmwasseraufbereitung zu installieren."
Auch wenn der Inhaber betont, das alles nur der Umwelt zuliebe zu machen, so ganz uneigennützig ist sein Eifer nicht: Unter dem Slogan "Watts up" können Neukunden bis zum 31. Oktober einen "Energiepass" nutzen und bis zu zehn Mal eine halbe Stunde kostenlos trainieren.
Leser*innenkommentare
oberlehrer
Gast
300 Watt pro Stunde?
Wie wär´s mit 300 Watt eine Stunde lang?
Schließlich sollte am Ende doch irgendwie Energie rauskommen, oder?
Manchmal ist es besser man schreibt nur das, was man auch verstanden hat.