Diskussion um Geo-Datendienste: Microsoft beugt sich Datenschutzwillen

Ähnlich wie schon bei Google Street View dürfen die Bürger auch beim Straßenbilderdienst Bing Maps Streetside Widerspruch gegen die Veröffentlichung ihrer Daten einlegen.

Eingelenkt: Die Bürger können sich vorab gegen die Veröffentlichung ihrer Daten wehren. Bild: dapd

BERLIN afp | Entgegen früheren Ankündigungen will der Softwarekonzern Microsoft doch ein Vorabwiderspruchsrecht für seinen Straßenfoto-Dienst Bing Maps Streetside gewähren. "Um der gesellschaftlichen Diskussion um Geodatendienste Rechnung zu tragen und Bürgern größere Mitwirkungsmöglichkeiten zu eröffnen", werde Microsoft eine befristete Möglichkeit für Vorabwidersprüche einräumen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Von August bis September können Verbraucher demnach Anträge einreichen, um ihr Haus im Straßenfoto-Dienst unkenntlich zu machen. Details werde der Konzern "rechtzeitig" im Vorfeld der Veröffentlichung bekannt geben.

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) erklärte, sie freue sich, dass das Unternehmen einlenke. "Wichtig für die Bürger ist, dass eine zuverlässige und unbürokratische Widerspruchsmöglichkeit geschaffen wird", erklärte Aigner.

Verbraucherschützer hatten den Straßenbilderdienst kritisiert, weil Mieter und Hausbesitzer ursprünglichen Plänen zufolge erst nach der Veröffentlichung der Daten Widerspruch hätten einlegen können. Häuser werden bei Widerspruch unkenntlich gemacht. Microsoft-Konkurrent Google hatte nach massivem öffentlichem Druck auch einen Vorabwiderspruch für seinen Dienst Street View ermöglicht.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.