Neue Energie, alter Streit

ENERGIEWENDE Auf der Messe „New Energy“ in Husum stehen Effektivierung von Erzeugung und Verbrauch im Mittelpunkt. Konflikt um Windmesse zwischen Husum und Hamburg steht vor baldiger Lösung

Eine Lösung des Windstreits zwischen Hamburg und Husum deutet sich an

Für einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein hat sich die grüne Staatssekretärin im Kieler Energieministerium, Ingrid Nestle, ausgesprochen. „Forschung und Entwicklung müssen verstärkt und neue Projekte generiert werden“, sagte sie am Freitag in Husum auf der Messe „New Energy“.

Es sei wichtig, Erzeugung und Verbrauch flexibler zu machen: Lastmanagement, Pumpspeicherwerke in Schleswig-Holstein, die Anbindung an Norwegens Wasserspeicher sowie Batteriespeichertechnologien und Technologien wie „Power to heat“ (die Umwandlung von Windstrom in speicherbare Wärme) und „Power to gas“ (die Umwandlung von Strom in synthetisches Erdgas) können eine entscheidende Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien spielen, so Nestle.

Die internationale Messe „New Energy 2013“ hatte am Donnerstag in Husum begonnen. Bis Sonntag präsentieren mehr als 300 Aussteller aus 14 Ländern neue Produkte aus dem gesamten Spektrum der regenerativen Energien. Dabei haben die Themen energieeffizientes Bauen, Elektromobilität und Speichertechnologien eine eigene Messeplattform. „Diese Themen gewinnen immer mehr an Relevanz“, sagte der Geschäftsführer der Husumer Messegesellschaft, Peter Becker.

Die „New Energy“ ist eine Fachmesse, die unabhängig von der internationalen Leitmesse der Windindustrie, der Husum Wind, veranstaltet wird. Um letztere gibt es seit eineinhalb Jahren Streit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein, weil die Hamburger Messegesellschaft im September 2014 eine zeitgleiche Konkurrenzveranstaltung durchführen will. Eine Lösung des Windstreits hängt nach Informationen der taz.nord vom Willen der Hamburger Messeleitung ab. Im Laufe des April werde diese einen Kompromiss akzeptieren, der es ihr ermögliche, „gesichtswahrend über den eigenen Schatten zu springen“, so ein Eingeweihter.  SVEN-MICHAEL VEIT