Mehr Meeresschutz gefordert

Die „Aktionskonferenz Nordsee“ hält die bisherigen Bemühungen um den Umweltschutz in der Nordsee für „katastrophal unzureichend“

Bremen epd ■ Als verbesserungswürdig bezeichnete gestern Peter Willers von der „Aktionskonferenz Nordsee“ auf einem Symposium zum Nordseeschutz die Bremer Bemühungen um den Meeresschutz. Die 1985 von Umweltverbänden gegründete Konferenz hatte die Tagung mit Unterstützung des bremischen Umweltressorts und der Deutschen Umwelthilfe organisiert.

In der bremischen Landesregierung müsse sich endlich die Überzeugung durchsetzen, dass Meeresschutz eine ressortübergreifende Aufgabe sei, sagte Willers. Der von der Bundesregierung beauftragte Rat von Sachverständigen für Umweltfragen habe schon vor 26 Jahren festgestellt, dass die Nordsee die Abfallsenke Nordeuropas sei. Das treffe noch immer zu .Zwar seien die Belastungen der Nordsee durch Nährstoffe in den vergangenen Jahren minimal reduziert und einige Chemikalien aus dem Cocktail von zigtausenden beseitigt. „Doch gemessen am Zeitraum sind alle bisherigen Bemühungen katastrophal unzureichend“, sagte Willers. Er forderte unter anderem einheitliche Regeln für die Ölentsorgung auf den Schiffen und ein Ende des Konkurrenzkampfes unter den Häfen.

Umwelt-Staatsrätin Christine Kramer sagte, Bremen müsse sich im internationalen Vergleich nicht verstecken, was die Anstrengungen im Meeresschutz angehe. Sie räumte jedoch ein, ihr Ressort sei wirtschaftlich gesehen in Politik und Verwaltung „schlicht in einem Verteilungskampf“. Sie brauche die Lobby und die Unterstützung der Aktionskonferenz.