DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL
: Was bleibt, sind Säcke

Das Hochwasser geht langsam zurück. Was bleibt, sind Schäden in Milliardenhöhe – und riesige Berge an Sandsäcken. Wohin damit?

Für die Entsorgung der Sandsäcke sind die Kommunen zuständig. Sand wird, wie andere Baustoffe auch, normalerweise auf einfache Deponien gebracht, wo nur unbelasteter Bauschutt und Boden abgeladen wird. Sand aus den Säcken, die bei der Flut zum Einsatz kamen, muss aber besonders gehandhabt werden.

Der Sand aus den Sandsäcken, die keinen Kontakt zum Wasser hatten, kann als Material zum Straßenbau wiederverwendet werden. Die Sandsäcke aus überfluteten Gebieten können hingegen durch Öl und Chemikalien verschmutzt sein. Um den Verschmutzungsgrad des Sandes zu bestimmen, müssen die Sandsäcke von den Entsorgungsunternehmen einer organoleptischen Kontrolle unterzogen werden – das heißt eine Prüfung von Geruch und Farbe. Bei Anzeichen von Öl oder Chemikalien sollen die Sandsäcke auf gesicherte Mülldeponien gebracht werden.

Doch für die Geruchsproben gibt es keine objektiven Maßstäbe – die Prüfer riechen unterschiedlich gut, und die Ergebnisse lassen sich nicht vergleichen. „Die einfache organoleptischen Kontrolle ist der unüberschaubaren Menge der verwendeten Sandsäcke geschuldet“, sagt Alfons Baier, Hydrogeologe der Uni Erlangen/Nürnberg. Anders gesagt: Weil es so viele Sandsäcke gibt, muss es schnell gehen. JULIA LAUTER