Bremen ist eine lange Geschichte

Die Wittheit zu Bremen betont in der Debatte um die Selbständigkeit die hehre Tradition der Hansestadt

Bremen taz ■ „Das ist das richtige Buch zur richtigen Zeit“, glaubt Bürgermeister Jens Böhrnsen. Weil es zwar die Selbstständigkeit des stolzen Stadtstaates diskutiert. Dabei aber nichts über Steuermodelle und Geldströme schreibt. Und Finanzwissenschaftler ebenso ausspart wie Ökonomen – statt dessen die Historiker zu Wort kommen lässt. Das Werk heißt „Der Stadtstaat – Bremen als Paradigma“, es ist das neue Jahrbuch der Wittheit zu Bremen.

Auf 175 reich bebilderten und gediegen aufgemachten Seiten werden 1200 Jahre hansestädtischer Geschichte referiert. Da schreibt der ehemalige Leiter der Bremer Kulturbehörde Volker Plagemann eine Gesamtschau des kulturellen Lebens in Bremen, Konrad Elmshäuser, Leiter des Staatsarchivs, zeichnet den „langen Weg zur Freiheit“ nach und Hanspeter Stabenau, Mitbegründer der „Bundesvereinigung Logistik“, berichtet über den Aufstieg Bremens „zum globalen Logistik-Zentrum“.

„Wir sind von der These ausgegangen, dass Bremen ein einzigartiger Stadtstaat ist, für den es sich zu kämpfen lohnt“, so Hans Kloft, einer der beiden Herausgeber. Seine Maxime ist einfach: „Zukunft braucht Herkunft“. Jens Böhrnsen kommt das in der aktuellen Debatte gerade recht. Und so würde er denn auch lieber eben jenes Buch zum Verfassungsgericht nach Karlsruhe schicken. Und nicht das Gutachten des Finanzwissenschaftlers Helmut Seitz. Dennoch: „Das Buch wird uns helfen“, da ist sich der Bürgermeister sicher. mnz

Erschienen bei Hauschild (34 Euro)