„Große Hilfsbereitschaft“
MUSIK & MEHR Im „Haus im Park“ steigt ein Solidaritätsfestival mit den Erdbebenopfern
taz: Herr Gonzalez, mit einem Trikot von Claudio Pizarro wollen Sie den Erdbebenopfern in Chile helfen. Wie haben Sie das bekommen?
Daniel Gonzalez: Ich bin einfach zum Training gefahren und habe Claudio von unserem Anliegen erzählt, Geld für die Bewohner von Tomé und Lota zu sammeln. Das sind zwei Ortschaften in der Region von Concepción, die besonders betroffen ist. Mittlerweile haben alle Werder-Spieler das Trikot signiert, heute wollen wir es versteigern.
Pizarro ist Kapitän der peruanischen Nationalmannschaft. Erleben Sie derzeit große Solidarität mit Chile oder sind die Reaktionen eher zurückhaltend?
Alle im Ausland lebenden Chilenen, ob in Australien, Griechenland oder hier organisieren Solidaritätsveranstaltungen. Dabei erleben wir eine große Hilfsbereitschaft. Das Klinikum Ost stellt uns heute nicht nur das Haus im Park zur Verfügung, sondern spendet auch medizinische Geräte. Das kleine Krankenhaus von Tomé ist total zerstört worden. Uns ist es wichtig, direkt mit den Gemeindeverwaltungen in den Ortschaften zusammenzuarbeiten statt mit der Zentralregierung.
Wie viele Chilenen leben in Bremen?
Etwa 300. Früher waren es doppelt so viele, aber nach dem Ende der Pinochet-Diktatur sind viele Familien zurück gegangen.
Welche weiteren Aktivitäten planen Sie?
Heute Nachmittag veranstalten wir auch einen „Solidarischen Flohmarkt“, anschließend treten acht Bands auf, zwei davon aus Hamburg, in denen chilenische Musiker mitspielen. Anschließend wollen wir noch kleinere Konzerte in Bremer Kirchen veranstalten. Die Menschen in Chile brauchen unsere Hilfe wirklich sehr dringend.
Interview: Henning Bleyl
Heute ab 17 Uhr im „Haus im Park“ beim Klinikum Ost. Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00, Kontonummer 41 41 41. Stichwort: Erdbeben Chile, Tomé und Lota
