Das Ding der Woche
: Heute: Der Vorhang

Den Vorhang kennen ich und duSeit frühsten Kindertagen. Man zieht ihn auf und wieder zu, Viel mehr ist nicht zu sagen.

So grad noch dies. Es ist sein Glück, Dass Dichter ihn bedichten. Man zieht ihn vor und auch zurück, Mehr lässt sich nicht berichten.

Doch Halt: Mal hängt der Vorhang vor Dem Fenster, mal daneben! Vom Boden reicht er hoch empor; So weit das Vorhangleben.

Nun gut: So mancher ist recht bunt. Ihn bügeln schöne Hände. Wer ihn verspeist, wird ungesund – Hurra, Gedicht zu Ende!

Nein, kurz noch das: Es liegt uns fern, Ihn etwa zu zerstückeln. Denn manche Gattin nutzt ihn gern, Um Gatten einzuwickeln.

Sie fährt zum See in dunkler Ruh’. Und zieht nach zwei, drei Tagen Den Vorhang wieder auf und zu. Viel mehr ist nicht zu sagen.

Thomas Gsella