Frauen und Europäer zuerst

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK Neue Präsidentin gewählt und neue EU-Truppe für das Bürgerkriegsland beschlossen. Bundeswehr schaut lieber nach Mali

BERLIN taz | In der Zentralafrikanischen Republik sind gestern entscheidende Weichenstellungen für Frieden und internationales Engagement vorgenommen worden. Das Übergangsparlament in der Hauptstadt Bangui wählte im zweiten Wahlgang die prominenteste Politikerin des Landes, Catherine Samba-Panza, zur Übergangspräsidentin, um einen Friedensprozess zwischen den verfeindeten Milizen einzuleiten.

Zugleich beschlossen die EU-Außenminister in Brüssel einstimmig die Entsendung einer EU-Truppe nach Bangui, um die Hauptstadt mit ihren 500.000 Kriegsflüchtlingen zu sichern und humanitäre Versorgung sicherzustellen. Eine gleichzeitig stattfindende Geberkonferenz in Brüssel erbrachte außerdem genügend Zusagen, um die aktuellen UN-Hilfsappelle für die Zentralafrikanische Republik vorläufig abzudecken.

Deutsche Bodentruppen werden sich an der Mission in Bangui nicht beteiligen, aber Versorgungsflüge der Bundeswehr sind durchaus möglich. Medienberichten zufolge könnten deutsche Flugzeuge auch direkt in Bangui landen.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier nannte zunächst keine Details, machte aber deutlich, dass die Bundesregierung Frankreich in erster Linie in Mali mit Soldaten unterstützen will. Darüber sollte gestern Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Paris Gespräche führen.

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