Dellen groß wie die Seychellen

Ein österreichisches Wanderlied

Meine Beine san nix Unerhörtes. Von der Hüften bis zum klaanen Zeh hot mein Gong (sogt Olli) wos Gestörtes. Manchmal tan die Fiaß mir gonz schön weh

An den Schenkeln hob i klaane Dellen an der Waden einen blauen Fleck der so groß is wie, na jo: Seychellen? Und, wie de, geht er so langsam weg

Meine Kniee: doch, die san erträglich von de zwadrei Narben obgesehn. Meine Fiaß, die dusch’ i eh alldäglich und des mit der Hornhaut wird scho gehn.

Meine Beine san no sehr verlässlich und sie schaun no gonz manierlich aus. Gonz egal wie scheen oder wie grässlich es wo is: Sie bringan mi noch Haus

wo i sie, zum Dank wie a zur Schonung auf die Lehne von mein Sofa leg. (Hühner-)Augen schaun in meine Wohnung und erinnern se an monchen Weg

an die Straßn, Trottoirs, Pfade, Gassn ...Brav gegangen, selten mit Applaus. Und wer frogt: Wie geht’s n dir? Den lassen wir es wissen: Du, es geht sich aus.

Stefan Gärtner