Spaghetti im Licht

PRODUKTTEST Lampen, ein Dilemma: zu teuer und hässlich. Endlich naht Hilfe

Wer sich je mit dem Lampenwesen beschäftigte – also dieser Lehre der schönen Zimmerbeleuchtung – weiß, dass er (oder sie) vor einem schier unlösbaren Problem steht. Denn in der Regel ist es so: Die Lampe, die gefällt, ist viel, wirklich viel zu teuer. Die Lampe, die man bezahlen kann aber, gefällt nicht.

Wenig verwunderlich hängen deshalb in vielen Wohnungen, wie zu Edisons Lebzeiten, die nackten Glühbirnen. Sie sind – selbst in der Stromsparvariante – mitunter noch schöner als jede bezahlbare Lampenverhüllung.

Schön zu wissen, dass sich Michael Skapetze, Geschäftsführer des gleichnamigen Beleuchtungsgeschäftes aus Simbach am Inn, dieses Dilemmas angenommen hat: Wenn der Lampenschirm schon zu solcher Ratlosigkeit führt, dann gelte es, den Lampenschirm nicht länger als Lampenschirm zu denken. So etwa sein Geistesblitz.

Skapetze dachte sich den Lampenschirm fortan als Vorratsglas und nannte es „MyLight“. In der Küche etwa kann man die angefangene Spaghettipackung ins „MyLight“-Glas füllen oder auch Kaffeebohnen, Mandeln, Kastanien oder Knoblauch – und damit schönes Licht zaubern. Im Wohnzimmer wären Murmeln oder Muscheln, die man vom Meer mitbrachte, gut im Glaszylinder von MyLight aufbewahrt. Ich wiederum steckte in unserer Altbauwohnung im Schlafzimmer überm Bett (wo bisher nur eine Stromsparbirne hing) eine frische Rose in den Glaszylinder, was schön aussah, aber nach einer Weile doch lästig wurde. Ständig aufs Bett steigen, das Glas abnehmen, sauber machen, mit einer neuen Rose füllen und so. (Kommt hinzu, dass sich MyLight in hohen Altbauräumen etwas verliert und man zwei oder drei oder einen ganzen MyLight-Rosengarten aufhängen muss, damit es wirkt.)

Neuerdings benutzen wir die Lampe deshalb als Spardose. Jeden Monat einen Zehner rein. In fünf Jahren frühestens sind wir unserem Lampenschirmtraum nah. WALTRAUD SCHWAB

MyLight, ab 99,99 Euro (je nach Zylinderform und -größe), erhältlich über: www.skapetze.com