Israel tötet mutmaßliche Mörder dreier Jugendlicher

ISRAEL Spezialkräfte der Armee erschießen die lange gesuchten Palästinenser in einem Haus bei Hebron

Ein Hamas-Sprecher nannte die Getöteten Märtyrer im Kampf gegen jüdische Siedler

JERUSALEM rtr/taz | Die israelische Armee hat die mutmaßlichen Mörder von drei im Juni entführten Jugendlichen getötet. Die beiden Palästinenser seien am frühen Morgen bei einem Schusswechsel mit Soldaten in der Stadt Hebron im Westjordanland ums Leben gekommen, nachdem sie sich der Festnahme widersetzt hätten, teilte ein Militärsprecher am Dienstag mit. Israel bezeichnete die Männer als Mitglieder der im Gazastreifen herrschenden Islamistengruppe Hamas und macht sie für die Entführung und Ermordung der drei jüdischen Religionsschüler verantwortlich. Ein Hamas-Sprecher nannte die Getöteten Märtyrer im Kampf gegen jüdische Siedler. Der Widerstand werde unvermindert fortgesetzt. Dennoch will die Hamas weiter mit Israel über eine dauerhafte Waffenruhe beraten.

Die Entführung der Schüler hatte eine Gewaltspirale zwischen Israelis und Palästinensern in Gang gesetzt, die zur Festnahme von Hunderten mutmaßlichen Hamas-Anhängern führte. Bei der Suche der israelische Armee nach den Jugendlichen wurden sechs Palästinenser erschossen. Zudem wurde ein palästinensischer Teenager in Jerusalem von Israelis entführt und bei lebendigem Leib verbrannt. Die Eskalation mündete schließlich im Sommer in einen mehrwöchigen Gazakrieg. Dabei wurden mehr als 2.200 Menschen getötet. Am Dienstag sollten in Kairo Gespräche über eine dauerhafte Friedenslösung wiederaufgenommen werden. Die Hamas kündigte an, trotz des Todes der beiden Palästinenser an den indirekten Verhandlungen festzuhalten.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lobte den Armee-Einsatz in Hebron. „Heute Morgen hat der lange Arm der israelischen Gerechtigkeit zugepackt“, sagte der Regierungschef. Israel werde den Terrorismus weiterhin überall bekämpfen.

Syrisches Flugzeug über Golan abgeschossen

Der syrische Kampfjet sei in den israelischen Luftraum eingedrungen, sagte Armeesprecher Arye Shalicar am Dienstag. Er sei daraufhin mit einer Patriot-Rakete zerstört worden. Der Pilot habe mit dem Fallschirm abspringen können, teilte die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien mit. Die Zeitung Haaretz berichtete von einem Piloten und einem Navigator, die sich gerettet hätten. Das Flugzeug habe sich 800 Meter westlich der Grenzlinie nach Israel bewegt und sei dann umgekehrt. Das Flugzeug sei bereits auf dem Rückweg gewesen, als es von der israelischen Rakete getroffen wurde. Einen Zusammenhang mit den US-Luftangriffen auf Syrien schloss die israelische Armee aus.