Bhutto kommt, Musharraf bangt

Pakistans Verfassungsgericht vertagt Entscheidung über Musharrafs Wahlsieg

ISLAMABAD dpa ■ Einen Tag vor der Rückkehr von Expremierministerin Benazir Bhutto nach Pakistan ist die politische Zukunft von Präsident Pervez Musharraf weiter ungewiss. Das Verfassungsgericht in Islamabad vertagte sich am Mittwoch in der Frage, ob Musharraf, der zugleich Armeechef ist, bei der Präsidentenwahl am 6. Oktober überhaupt hätte antreten dürfen. Der Vorsitzende der verhandelnden Richter, Javed Iqbal, überwies das Verfahren an den Chef des Verfassungsgerichts.

Musharraf hatte am 6. Oktober nach dem Wahlboykott der Opposition fast alle Stimmen der Parlamentarier, die den Präsidenten bestimmen, auf sich vereinigen können. Seine Gegner argumentieren, dass er als Armeechef nicht hätte kandidieren dürfen. Das Verfassungsgericht hat untersagt, Musharraf vor einer Entscheidung über die Rechtmäßigkeit seiner Kandidatur als Wahlsieger auszurufen. Musharrafs Regierung hat die Ausrufung des Ausnahmezustands nicht ausgeschlossen, sollte das Gericht gegen ihn entscheiden.

Nach acht Jahren im selbst gewählten Exil bestätigte Bhutto ihre Rückkehr an diesem Donnerstag. „Ich spreche ein Gebet, während ich mich darauf vorbereite zu gehen“, sagte Musharrafs Kontrahentin in Dubai. Sie rechne damit, von rund einer Million Anhängern begrüßt zu werden.