Heute Urteil im ersten Transferrubelprozeß

■ Staatsanwaltschaft forderte dreieinhalb Jahre Haft wegen Betrugs in besonders schwerem Fall für ehemaligen Geschäftsführer und Vize einer Ostberliner Firma

Berlin. Im ersten Transferrubelprozeß vor dem Berliner Landgericht wird an diesem Montag das Urteil verkündet. Die Staatsanwaltschaft hatte jeweils drei Jahre und sechs Monate Haft wegen Betrugs in einem besonders schweren Fall für den ehemaligen Geschäftsführer einer Ostberliner Firma und seinen Stellvertreter beantragt. Die Verteidigung forderte Bewährungsstrafe.

Die geständigen Angeklagten hatten die Deutsche Außenhandelsbank mit gefälschten Verträgen über ein Exportgeschäft mit einem sowjetischen Handelspartner getäuscht. Die Bank stellte daraufhin 4 Millionen Transferrubel auf 9,5 Millionen D- Mark um. Gut 8 Millionen wurden sichergestellt und fließen an die Bank zurück. Das Verfahren gegen einen dritten Firmenmitarbeiter soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft wegen geringer Schuld eingestellt werden. Insgesamt sind in Berlin 44 Ermittlungsverfahren wegen Transferrubelbetrügereien mit einem Schaden von 1,7 Milliarden DM anhängig. dpa

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