Nord-Korea erhält von den USA und Süd-Korea Lebensmittelhilfe in Höhe von 16 Millionen Dollar

Die USA und Süd-Korea haben 16 Millionen Dollar für Lebensmittellieferungen nach Nord-Korea bereitgestellt. Die Regierung in Seoul sagte gestern Hilfe im Wert von sechs Millionen Dollar zu, womit 20.000 Tonnen Reis gekauft werden können. Zuvor gab die US-Administration in Washington Nahrungsmittelhilfe im Wert von zehn Millionen Dollar bekannt. Nach Erkenntnissen des UN-Welternährungsprogramms (WFP) werden 110.000 Tonnen Getreide benötigt, um eine Hungerkatastrophe in Nord-Korea zu verhindern.

Mangelernährung und Nahrungsknappheit in dem Land sind weitverbreitet, nachdem 1995 und 1996 Überschwemmungen einen beträchtlichen Teil der Ackerflächen zerstörten, wie das US-Außenministerium am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatten die Vereinten Nationen zu Lebensmittelhilfen für das kommunistische Land aufgerufen.

Die Zusage Süd-Koreas, Getreide zu liefern, fällt in eine Zeit, in der es zwischen den beiden koreanischen Staaten immer wieder zu Spannungen gekommen ist. Die letzte Krise wurde durch die Flucht des ranghohen nordkoreanischen Funktionärs Hwang Jang Yop ausgelöst, der sich nach wie vor in der südkoreanischen Botschaft in Peking aufhält. Berichten aus Seoul zufolge haben sich beide Seiten jetzt offenbar darauf verständigt, Hwang über ein Drittland nach Süd-Korea ausreisen zu lassen. Ein anderer Überläufer, ein Neffe des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il, war vergangenen Samstag vermutlich von nordkoreanischen Agenten in Seoul angeschossen worden. Der Zustand Lee Han Youngs wurde auch am Donnerstag noch als kritisch bezeichnet.(AP/dpa)