Nicht mehr dreimal wochenlang Kabel vor dem Haus budeln

 ■ Die drei Unternehmen Telekom, Kabel Deutschland und swb unterschreiben Kooperation für Strom, Wasser, Gas und Telefon

In Zukunft werden Bremer Bauherren und -frauen sich ein paar Gedanken weniger machen müssen. Bisher nämlich gaben sie alle Hausanschlüsse wie Strom, Wasser, Gas und Telefon einzeln in Auftrag und mussten wegen der für diese drei Bauarbeiten ganz unterschiedlich zuständigen Unternehmen wochenlange Bauarbeiten in Kauf nehmen.

Bald soll mit dieser Doppel- und Dreifachzu-ständigkeit Schluss sein und alles in Zukunft viel einfacher werden. Das jedenfalls haben die Deutsche Telekom, die ehemaligen Bremer Stadtwerke, die Versorgergesell-schaft swb AG und das Telekom-Tochterunternehmen Kabel Deutschland in der vergangenen Woche beschlossen.

Die drei Versorgerunternehmen unterschrieben am Donnerstag einen neuen Kooperationsvertrag, um Schluss zu machen mit den leidigen Terminproblemen für Bauherren und -frauen in Bremen. In Zukunft nämlich, so besagt der frisch abgeschlossene Kooperationsvertrag, wollen sie alle ihre Anschlussarbeiten zum Wohle ihrer Bremer Kunden koordinieren.

Künftig sollen die Kunden bei der Logistikfirma swb Norvia also nicht nur Strom, Wasser und Gas, sondern auch Telefon und Kabel-TV bestellen können.

Die swb informiert dann die Kollegen von der Telekom und der Firma Kabel Deutschland. Dann wird ein Termin mit dem Kunden vereinbart und die Anschlussarbeiten werden dann so gelenkt, dass sie nur noch zwei Tage dauern sollen, statt wie bisher zum Teil mehrere Wochen.

Personal werde durch die ganz neuartige Kooperation in allen beteiligten Firmen aber nicht eingespart, sagte am vergangenen Donnerstag Uwe Schramm von der Firma swb-Norvia. Auch für den Bremer Kunden bleibe eigentlich alles beim Alten, beteuerte ebenso sein Vertragspartner Michael Strueß von der Deutschen Telekom, „nur dass wir eben nicht mehr alles dreimal aufbuddeln müssen“, erklärte er.

Billiger werden die Anschlüsse für die Häuslebauer und Häuslebauerinnen jedoch auch nicht. Die Preise würden sich laut swb-Mann Schramm ohnehin nicht an den realen Kosten orientieren, sondern an den harten Marktbedingungen. Nach der Liberalisierung des Strom- und Telefonmarktes zwinge die Konkurrenz unter den verschiedenen Anbietern eben zum Handeln, hieß es bei der Präsentation der neuen Pläne in der vergangenen Woche.

Alle drei Vertragspartner wollen durch die Ko-operation ihren Kundenservice allerdings weiter ausbauen, kündigten sie an, und gleichzeitig aber auch eigene Vorteile auskosten und durch die neuen Vereinbarungen einiges an Kosten sparen.

Denn die übrigen Anbieter kämpften mit Dumpingpreisen um Marktanteile, beklagte sich Michael Strueß von der Telekom, „gleichzeitig nehmen die aber gerne unsere Infrastruktur in Anspruch.“

Mit wie viel finanziellen Ein-sparungen die drei Unternehmen indes durch die Kooperation rechnen, gaben sie bei der Präsentation der Pläne nicht bekannt. Nur so viel ließen sie wissen: „Es lohnt sich“.

WiJo