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Raul Hilberg

An akademische Ehrungen dürfte sich Raul Hilberg inzwischen mehr als gewöhnt haben. So veranstaltete die University of Vermont in Burlington (USA), die Universität, an der der Historiker des Holocaust bis 1991 lehrte, zu seiner Emeritierung eine internationale Konferenz mit über 1.000 Teilnehmern. Viele Jahre war Hilberg zudem Mitglied des United States Holocaust Memorial Council.

Auch wenn sein Hauptwerk „Die Vernichtung der europäischen Juden“ mit skandalöser Verspätung ins Deutsche übersetzt wurde, ist inzwischen unbestritten, wie bedeutend es für die Erforschung der Judenvernichtung ist. Dass er es ausarbeiten konnte, verdankt sich einer Flucht. 13-jährig floh der am 2. Juni 1926 in Wien geborene Raul Hilberg kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit seinen Eltern über Frankreich und Kuba in die USA. Als amerikanischer Soldat kehrte er 1944 nach Deutschland zurück. 1945 entdeckte er in der ehemaligen NSDAP-Zentrale in München die Privatbibliothek Adolf Hitlers.

Die Bücher Raul Hilbergs erscheinen auf Deutsch im Fischer Verlag. drk