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Weltweite Proteste

Weltweit haben am Samstag mehrere hunderttausend Menschen gegen einen drohenden Militärschlag der USA im Irak demonstriert. Es gab unter anderem Demonstrationen in Mexiko-Stadt, Seoul und Tokio. In Europa wurden Kundgebungen aus Amsterdam, Kopenhagen, Stockholm und Rom gemeldet.

Allein in Deutschland folgten Friedensaktivisten in rund 90 Städten dem Aufruf der US-amerikanischen Friedensbewegung. In Hamburg, München und Frankfurt am Main beteiligten sich jeweils 2.000 Menschen.

 Die größte deutsche Friedensmanifestation fand mit 10.000 Teilnehmern in Berlin statt. Dem Aufruf des Berliner Bündnisses „Achse des Friedens“ hatten sich Globalisierungskritiker, Gewerkschaften, religiöse Verbände und Politiker von PDS und Grünen angeschlossen. Bei der Auftaktkundgebung kritisierte der Grünen-Politiker und Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele, es sei heuchlerisch, Saddam Hussein bekämpfen zu wollen, wenn man ihn zuvor jahrelang unterstützt habe. Die Kriege in Afghanistan und Tschetschenien seien so unrecht wie ein Irakkrieg, sagte er.

 Der Protestmarsch führte vom Alexanderplatz zum Gendarmenmarkt. Neben jugendlichen Globalisierungskritikern beteiligten sich viele ältere Menschen aus der Friedensbewegung. Auch Palästinenser und einige Exiliraker mit Bildern von Saddam Hussein waren am Rand vertreten. Denen wolle man das Feld aber nicht überlassen, so der einhellige Tenor vieler Friedensbewegter.

 Die PDS-Politikerin Ulla Jelpke sprach sich auf der Abschlusskundgebung gegen die indirekte Hilfe der Bundesregierung für die US-Armee aus. „Auch eine logistische Unterstützung ist eine Kriegsunterstützung“, sagte sie.  TILL BELOW