Gegen die Einheitsschule

NEUWAHL (II) Die FDP zieht mit Schulreform-Gegnerin und geschasstem Ex-Chef in den Wahlkampf

Katja Suding findet ihr Ergebnis „ordentlich“. Mit lediglich 67,6 Prozent der Stimmen ist die 35-Jährige am Dienstagabend auf einem Parteitag der Hamburger FDP in Wilhelmsburg zur Spitzenkandidatin bei der Bürgerschaftswahl am 20. Februar gewählt worden. Das magere Ergebnis zeige, dass „ich einige noch von mir überzeugen muss“, sagte die PR-Beraterin. Sollte die FDP in die Bürgerschaft einziehen, werde sie dort „als Bollwerk gegen die Einheitsschule“ garantieren, dass der Volksentscheid gegen die Schulreform „zu 100 Prozent umgesetzt wird“, versicherte Suding.

Unterstützung wird sie dabei von Anna von Treuenfels erhalten. Die Juristin aus Blankenese, führendes Mitglied der Anti-Schulreform-Initiative, erhielt den aussichtsreichen vierten Listenplatz. Ein Comeback versucht auf Rang sieben der ehemalige Abgeordnete Wieland Schinnenburg. Der Zahnarzt und Rechtsanwalt war im Sommer 2007 als Parteichef und Spitzenkandidat weggemobbt worden.

Zu Beginn des Parteitages hatte der Landesvorsitzende Rolf Salo seinen Verzicht auf eine Kandidatur erklärt. Führende FDPler hatten durchblicken lassen, dass ihm ein schlechtes Ergebnis oder gar eine Niederlage drohe. Dann wäre Salos Rücktritt vom Landesvorsitz unumgänglich gewesen – ein Desaster kurz vor der Wahl. Umfragen sagen den Liberalen mit drei Prozent erneut das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde voraus. SMV