US-Presse spricht von 500 Entlassungen: MySpace drohen neue Einschnitte

Das schwächelnde Online-Netzwerk MySpace steht nach Medienberichten vor neuen Stellenstreichungen. Am Ende könnte es zum Verkauf kommen.

Selbst der jüngste Relaunch nutzte nichts. Es geht abwärts mit MySpace. Bild: dpa

NEW YORK dpa | Das einst führende Online-Netzwerk MySpace schrumpft und schrumpft. Der Mutterkonzern News Corp. wolle das Geschäft drastisch zurechtstutzen, berichtete das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf informierte Personen. Dabei soll es auch zu erneuten Stellenstreichungen kommen.

Nach Informationen des Wirtschaftssenders CNBC dürften mehr als die Hälfte der heute noch rund 1100 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt werden. Das Technologie-Blog All Things Digital hatte bereits vor einigen Tagen ähnliche Zahlen genannt. MySpace selbst lehnte einen Kommentar ab.

Den Medienberichten zufolge sollen die neuerlichen Einschnitte die Bühne für einen Verkauf bereiten. Konkrete Gespräche gibt es demnach aber noch nicht. 2005 hatte die von Medienmogul Rupert Murdoch gelenkte News Corporation damals aufsehenerregende 580 Millionen Dollar für MySpace hingeblättert.

MySpace war im Jahr 2003 gestartet und hatte sich zum größten Online-Netzwerk der Welt aufgeschwungen, wurde dann jedoch von Facebook überrundet. Facebook beziffert die Zahl der Mitglieder inzwischen auf mehr als 500 Millionen. MySpace zählt rund 100 Millionen Nutzer.

Mit der schwindenden Bedeutung sinken auch die Werbeumsätze, die Verluste häufen sich. Bereits im vergangenen Jahr hatte MySpace eine drastische Sparrunde mitmachen müssen, der rund ein Drittel der Belegschaft zum Opfer fiel. Die Einschnitte brachten aber nicht die erhoffte Erleichterung.

MySpace versucht derzeit den Neustart als Unterhaltungsplattform mit Musik und Videos. Beobachter werteten dies als Eingeständnis, dass MySpace den Kampf mit Facebook verloren hat. Beide sozialen Netzwerke arbeiten inzwischen sogar zusammen. So können sich MySpace-Nutzer mit ihrem Facebook-Login anmelden.

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