Im Exil beim Hitler-Verehrer

Argentinien vor 60 Jahren: Erst in den letzten Kriegswochen erklärte der damalige argentinische Präsident Juan Domingo Perón auf Druck der Alliierten Deutschland den Krieg. Perón war ein Verehrer Hitlers. Während des Zweiten Weltkrieges konnten sich etwa 45.000 Juden und 5.000 nichtjüdische Flüchtlinge nach Argentinien retten. Nach dem Sieg der Alliierten tauchten viele Nazis in Argentinien unter, ihre Zahl ist naturgemäß unbekannt, Schätzungen gehen aber in die Zehntausende. Die argentinische Regierung lotste die Nazis sicher ins Land und versorgte sie mit Papieren.

Arndt vor 60 Jahren: Jacques Arndt erfuhr in Buenos Aires aus dem Radio von der Niederlage Deutschlands. Die Nachricht verbreitete sich schnell, die Nachmittagszeitungen druckten Sondernummern. Als die Nazis in Europa besiegt wurden, arbeitete der aus Wien geflohene Arndt als Schauspieler und Regisseur an der Freien Deutschen Bühne in der argentinischen Hauptstadt. Die Niederlage weckte bei einigen Exilanten die Hoffnung, nach Deutschland zurückzukehren. Jacques Arndt aber blieb.

Nächsten Mittwoch: Heike Haarhoff über den Finnen Pentti Makinen, der aus seiner Heimat Karelien nach Helsinki floh, weil die Rote Armee Karelien besetzt hatte.    MAL, LÖW